Die Pflegekräfte, Mediziner, Hebammen und Gewerkschaften aus Rheinland-Pfalz haben am Mittwochvormittag auf dem Domplatz demonstriert. Die Demo war Teil eines bundesweiten Protests, bei dem auf die finanzielle Notlage der Krankenhäuser aufmerksam gemacht wurde.
Um 11:30 Uhr startete die Demonstration mit über 1000 Menschen. Eingeleitet wurde die Bekundung mit Musik von der Coverband „Die toten Ärzte“, im Anschluss folgten Reden von einzelnen Vertretern des „Bündnisses für eine gute Krankenhausversorgung“. Auch mit dabei war die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Diese fordert von der Bundesregierung mehr Geld für die Krankenhäuser, um das Kliniksterben zu verhindern. Es stünden aktuell viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. „Gemeinsam mit den Kliniken schlagen wir Alarm. Krankenhäuser in wirtschaftlicher Schieflage brauchen sofort zweckgebundene Hilfen zur Finanzierung steigender Preise und Personalkosten“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.
Laut dem Bundesgesundheitsministerium haben in Deutschland in den vergangenen Jahren einige Krankenhausbetreiber Insolvenz angemeldet, einige Kliniken mussten ganz geschlossen werden. „Kein Krankenhaus, das für die Versorgung gebraucht wird, darf geschlossen werden. Krankenhäuser müssen sich nicht rechnen. Ihre Aufgabe ist es alleine, kranke Menschen gut zu versorgen. Die Menschen sollten sich bundesweit auf eine gute Gesundheitsversorgung verlassen können“, sagte Bühler.
Besonders bedenklich sei die Lage in Rheinland-Pfalz. Erst vor kurzem kündigten die DRK-Krankenhäuser in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen und Neuwied Insolvenz an, wie das deutsche Ärzteblatt schrieb. Außerdem mussten laut Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz in den letzten vier Jahren acht Krankenhäuser in schließen. „Es geht um die Zukunft der Krankenhausversorgung, ganz konkret in Rheinland-Pfalz. Wir fordern eine Unterstützung der Politik: Lassen sie die Krankenhäuser nicht alleine!“, sagte der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft Hartmut Münzel bei der heutigen Demonstration.