Seitdem die Stadt Mainz im Frühsommer ihre Pläne für den Umbau der Mombacher Straße vorgestellt hat, gab es viel Kritik daran. So sollten 85 von 100 Parkplätzen wegfallen und 27 Bäume gefällt werden. Als Ersatz waren 53 Neuanpflanzungen vorgesehen. Kritik kam unter anderem von Anwohnern und Parteien, weshalb die Stadt die Pläne noch einmal überarbeiten wollte. Unabhängig davon hat nun die BI (Bürgerinitiative) Mombacher Straße ein eigenes Konzept entwickelt, wie die Straße in Zukunft aussehen soll.
Mehr Grün und Platz für Radfahrer
Wie die von Anwohnern gegründete BI angibt, habe man ein alternatives, ampelfreies Verkehrskonzept für die Neugestaltung der Mombacher Straße in Zeiten des Klimawandels entwickelt. Besonderes Augenmerk gelte hier dem vollständigen Erhalt des Baumbestandes sowie einer verbesserten Situation für Fußgänger, Fahrradfahrer und Anwohner. Mit der Errichtung von Kreiseln und Zebrastreifen will die BI eine deutliche Verkehrsberuhigung mit dennoch fließendem Verkehr – auch zu Stoßzeiten – erreichen.
Mit einer beidseitigen Führung des Autoverkehrs zwischen Fritz-Kohl-Straße und Postlager auf die Spur zur Unterführung beabsichtigt die BI, mit einer Fahrradstraße auf der oberen Fahrbahn mehr Platz für Grün zu schaffen. Damit soll sich in diesem Abschnitt die Situation für Anwohner und Passanten deutlich verbessern. Und der durchgehende Fahrradstreifen werde nach Ansicht der BI die Verkehrssicherheit und den Komfort für Radfahrer, die nicht mehr die Rampe hinunter- und hinauffahren müssten, in Richtung Mombach erhöhen.
Bei der Begrünung nennt die BI als „oberstes Ziel“ den Erhalt des Altbaumbestandes. Zudem sollen mindestens 164 Bäume neu gepflanzt werden. Für Autofahrer soll eine annehmbare Situation geschaffen werden.
Wie die BI angibt, würden die Anwohner der Mombacher Straße bei den Plänen der Stadt insgesamt nur 23 Anwohnerparkplätze finden. „Das ist sehr wenig. Auch wenn die Nähe zum Hauptbahnhof viele Alternativen eröffnet, ist die Nutzung von Autos für viele Anwohner aus individueller Sicht unverzichtbar“, so die BI in ihrem Konzeptentwurf.
Hier will man Lösungen finden: mit Ladezonen vor den Häusern zum Be- und Entladen sowie mit nahegelegenen, kostengünstigen Parkhäusern mit Anwohnerparktarifen. Zudem sollen Sharing-Angebote, wie Carsharing-Plätze oder Leihfahrräder, stark ausgebaut werden. „Unser Konzept sieht die Realisierung des Quartier-Parkhauses und die Schaffung von Anwohnerparkplätzen in der Anni-Eisler-Lehmann-Straße vor.“ Denn um Akzeptanz für das BI-Konzept zu erlangen, müsse man den Anwohnern, Gewerbebetreibenden und deren Kunden sowie den Besuchern des Weltkulturerbes SchUM-Stätte Mainz eine nahegelegene Parkmöglichkeit „mit zumutbaren Preisen“ und kostengünstige ÖPNV- und Sharing-Alternativen bieten, so die Einschätzung der BI.
Weitere Einzelheiten zum Neugestaltungskonzept der BI Mombacher Straße sowie detailreiche Skizzen findet ihr hier.
