Nach dem Tod von Papst Franziskus trauern weltweit Menschen um das Oberhaupt der Katholischen Kirche. Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben und soll am kommenden Samstag beigesetzt werden.
Wohl Anfang Mai treffen sich im Vatikan dann die 137 stimmberechtigen Kardinäle, um einen neuen Papst zu wählen. Unter ihnen ist auch Kardinal Gerhard Ludwig Müller aus Mainz-Finthen. Doch Müller darf nicht nur seine Stimme für den neuen Papst abgeben: Er könnte theoretisch sogar selbst Papst werden.
Das ist Gerhard Ludwig Müller
Gerhard Ludwig Müller kam 1947 in Finthen zur Welt, besuchte in Mainz das Willigis-Gymnasium und studierte unter anderem an der Johannes Gutenberg-Universität Philosophie und Katholische Theologie. Im Februar 1978 weihte ihn der damalige Mainzer Kardinal Volk zum Priester. Von 2002 bis 2012 war Müller Bischof im bayerischen Regensburg – aktuell ist er Richter an der Apostolischen Signatur, dem höchsten Gericht der römischen Kirche. Er gilt als erzkonservativ und war bis zuletzt scharfer Kritiker von Papst Franziskus.
Schlagzeilen machte der Finther zuletzt Ende Januar, als er sich in einem Interview als Fan von US-Präsident Donald Trump outete (wir berichteten). „Mir persönlich ist Donald Trump lieber als Joe Biden“, sagte der Kardinal damals gegenüber der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“. Müller sagte weiter: „Trump wird der Kirche helfen.“ Der Präsident vertrete „Werte des Naturrechts“ wie die Unverletzlichkeit des Lebens, die Bedeutung der Ehe und die Religionsfreiheit. „Er verfolgt die Idee eines Staates, der sich nicht in jeden Bereich des Lebens einmischt.“
Dass sich die Kardinäle jedoch mehrheitlich für Müller aussprechen, gilt laut vielen Vatikan-Kennern aber als äußerst unwahrscheinlich. Gleiches gilt für die beiden anderen deutschen Kardinäle im Konklave: Kardinal Reinhard Marx (München) und der Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln).