Die Stimmung in der rheinhessischen Wirtschaft ist zum Jahresbeginn 2025 weiter gesunken. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Der Konjunkturklimaindex, der als Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung gilt, ist von 101 Punkten im Herbst 2024 auf jetzt 94 Punkte gefallen und liegt damit deutlich unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten.
„Regierungswechsel in Deutschland und den USA, drohende Exportzölle und die weiterhin schwierige geopolitische Situation – die Lage der Wirtschaft ist weiterhin von vielen Unsicherheiten geprägt, und das schlägt sich auch in unserer Region nieder“, so IHK-Präsident Dr. Marcus Walden.
Die aktuelle Geschäftslage wird von den befragten rheinhessischen Unternehmen schlechter als noch im Herbst bewertet: Nur 31 Prozent verzeichnen aktuell gute Ergebnisse, 44 Prozent melden eine befriedigende Geschäftslage und 25 Prozent beurteilen ihre wirtschaftliche Lage als schlecht. Auch bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten für die kommenden zwölf Monate sind die Unternehmen pessimistisch: Nur 14 Prozent rechnen mit einer besseren Lage, 54 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 32 Prozent befürchten einen Rückgang.
Industrie sieht sich im Wettbewerbsnachteil
Vor allem die stark exportorientierte Industrie sieht sich laut IHK weiterhin mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, hohen Energie- und Rohstoffpreisen, Arbeitskosten und dem Fachkräftemangel im internationalen Wettbewerbsnachteil. 30 Prozent der Industriebetriebe verbuchen aktuell eine gute Geschäftslage, 37 Prozent eine befriedigende Situation und 33 Prozent eine schlechte Lage. Nur 12 Prozent kalkulieren mit besseren Geschäften, 62 Prozent mit einer gleichbleibenden Lage und 26 Prozent befürchten eine Verschlechterung.
Auch der Handel erreicht mit einem Geschäftsklimaindex von 83 Punkten den niedrigsten Wert im Branchenvergleich. Die Dienstleister erzielen mit einem Klimaindex von 100 Punkten das beste Ergebnis aller Branchen.
„Die Unternehmen erwarten nach der Wahl eine schnelle Regierungsbildung und rasche Weichenstellungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes zu erhöhen und die Wirtschaftskrise zu überwinden“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Karina Szwede.
