In der Mainzer Altstadt hat diese Woche der neue Charity-Second-Hand-Laden „Kleiderschrank“ eröffnet. Die Inhaber Lenka und Jan Trapp unterstützten mit ihrem Geschäft Nachhaltigkeit und das Projekt „Mobile Bücherei“.
Standort Altstadt
„Seit August 2024 steht fest, dass wir den ‘Kleiderschrank’ eröffnen“, erzählt Lenka Trapp gegenüber Merkurist. Schon zwei Jahre zuvor wollten sie und ihr Ehemann Jan Trapp den Laden gegenüber übernehmen. Jetzt haben sie die Räume im Kirschgarten 1. Vorher sei dort ein Laden für Glasschmuck und Künstlerbedarf gewesen.
Die Wahl des Standortes sei leichtgefallen, die Nachbarschaft dafür ausschlaggebend gewesen: „Es gibt viele nette Menschen in den Läden im Kirschgarten, die auch schon lange hier sind“, so Lenka Trapp. Da sie und ihr Mann den Laden komplett selbst finanzieren, passe es außerdem, dass er nicht auf der Hauptverkaufsstraße liegt.
Vor der Eröffnung am 17. Februar habe Jan Trapp den Laden renoviert. Dabei hat er unter anderem einen Kleiderschrank zu einer Umkleidekabine gemacht. „Daher kommt auch der Name des Geschäfts“, verrät seine Frau. Die besondere Umkleidekabine erinnere ein bisschen an „Narnia“.
Was die Gestaltung des Geschäfts noch besonders macht, sind die Bilder von Baumkronen an der Decke. „Wir sind gerne in der Natur um uns zu entspannen“, so Trapp. Durch die Pflanzen auf der Theke und die Bilder „können sich die Besucher auch entspannen und wohlfühlen“.
Das gibt es zu kaufen
Das Angebot im „Kleiderschrank“ reicht von Herren- und Damenmode bis zu Geschirr und Dekoartikeln. „Wichtig ist, dass die Sachen gut erhalten und sauber sind.“ Die Kleidung werde zudem gebügelt, bevor sie in den Laden kommt.
Außerdem gibt es eine Ecke nur mit Kindersachen. Hier findet man Kleidung, Bücher, Spielsachen und sämtliches Baby-Zubehör. „Die Idee dahinter ist, dass Familien oft Kindersachen übrig haben und nicht wissen, was sie damit tun sollen, wenn die Kinder größer werden“, erklärt Trapp. Der „Kleiderschrank“ biete Platz für diese Sachen. In der Ecke gibt es außerdem einen Platz, an dem die Kinder der Besucher malen und mit Perlen basteln können.
Nachhaltigkeit und ein guter Zweck werden unterstützt
„Es ist ein Familienbetrieb“, sagt Lenka Trapp über ihr Geschäft. Sie und ihr Mann haben alles zusammen aufgebaut. Die Idee einen Second-Hand-Laden zu eröffnen kam über die gemeinsame Leidenschaft für Flohmärkte und Basare. Außerdem ist die Inhaberin „ein bisschen gegen große Marken“. Es werde viel weggeworfen und daher wolle sie mehr Nachhaltigkeit fördern. „Nicht jeder kann sich immer neue Sachen leisten. Im ‘Kleiderschrank’ kann man Kleidung für weniger Geld bekommen.“
Ebenfalls besonders am „Kleiderschrank“: Ein Teil der Einnahmen gehen an das Projekt „Die Mobile Bücherei – Haus-Lieferservice für ältere Menschen“. Ehrenamtliche bringen dabei Bücher zu Senioren, die von Einsamkeit betroffen sind und lesen ihnen vor. „Es ist ein schönes Projekt, bei denen Menschen aus Mainz im Fokus stehen“, so Trapp. Sie selbst würde sich so ein Projekt auch für ihr Heimatland Tschechien wünschen, ihre Großmutter lebe noch dort.
Seit sieben Jahren wohnen die Trapps nun in Mainz und eröffnen mit dem „Kleiderschrank“ ihr erstes Geschäft. Beide haben noch einen anderen Job und zwei kleine Kinder. „Der Laden ist ein gemeinsames Hobby.“
Die festen Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag 12-16 Uhr und Samstag von 12-18 Uhr. Da Lenka Trapp oft spontan erfährt, wann sie in ihrem anderen Job gebraucht wird, macht der Laden auch mal früher auf: „Ich stelle das Schild vor die Tür, dann wissen die Leute, dass sie reinkommen können.“