Rechtsstreit um Mainzer Bar: Wohnbau sucht Nachfolger für Caipiranha

Für die Bar im King-Park-Center wird seit einiger Zeit per Immobilienanzeige ein Nachfolger gesucht. Der jetzige Betreiber geht jedoch davon aus, weiterhin bleiben zu können.

Rechtsstreit um Mainzer Bar: Wohnbau sucht Nachfolger für Caipiranha

Seit Monaten bereits läuft ein erbitterter Rechtsstreit um die Bar „Caipiranha“ im King-Park-Center von Hartenberg-Münchfeld. Die Vorwürfe der Wohnbau als Vermieterin wiegen schwer: Im Januar soll der Betreiber für einen „gefährlichen Gasaustritt“ gesorgt haben.

Seitdem will die Wohnbau erreichen, dass Bülent Soyer seinen Laden gegenüber dem Bruchwegstadion schließt, und das nach 13 Jahren. Doch dieser weist die Vorwürfe der Wohnbau von sich und geht rechtlich gegen sie vor (wir berichteten). Die Bar ist seitdem weiterhin in Betrieb.

Gerichtstermin wurde ausgesetzt

Nun sollten sich beide Parteien eigentlich vor Gericht treffen. Doch der Termin zur Güteverhandlung am 1. August wurde ausgesetzt. Der Grund: „Ein Befangenheitsantrag des derzeitigen Mieters gegen die Richterin“ – so teilt es die Wohnbau auf Merkurist-Anfrage mit. Damit sei der Betreiber des „Il Paradiso“ gemeint, einer benachbarten Pizzeria, sagt Soyer. Einen Nachfolgetermin gebe es laut ihm jedoch noch nicht.

Kurz nach dem eigentlichen Gerichtstermin schaltete die Wohnbau eine Immobilienanzeige im Internet. Darin wird dafür geworben, dass die 230 Quadratmeter große Gastronomiefläche ab dem 1. Januar 2026 zur Vermietung verfügbar ist. „Perfekt für ein Sportsbar-Konzept“, heißt es unter anderem in der Anzeige.

Barbetreiber weiterhin zuversichtlich

Caipiranha-Betreiber Bülent Soyer war überrascht, als er die Anzeige entdeckte. „Ohne vorherige Ankündigung“ sei sie online gestellt worden, sagt er im Merkurist-Gespräch. „In einem laufenden Verfahren rechnet man nicht damit, dass ein Nachmieter bestellt wird, bevor der Prozess abgeschlossen ist.“

Man wolle den Betrieb „ohne größere Unterbrechung fortführen“, sagt dazu Wohnbau-Pressesprecherin Lou-Tizia Reimann gegenüber Merkurist. „Die Wohnbau Mainz ist an einem nahtlosen Übergang und einer weiterhin gastronomischen Nutzung des Objekts sehr interessiert.“ So bereite man sich „unabhängig vom laufenden Verfahren auf die Zukunft der Immobilie vor“. Ob es schon konkrete Interessenten gibt, dazu will sich die Wohnbau allerdings nicht äußern.

Soyer indes wolle sich von der Immobilienanzeige der Wohnbau nicht irritieren lassen. Er sei weiterhin zuversichtlich, dass er auch künftig das Caipiranha betreiben kann, sagt er.