Die Mainzer Kriminaldirektion hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Mainz ein bundesweit agierendes Drogen-Netzwerk aufgedeckt. Bei Durchsuchungen in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt und Ingolstadt wurden insgesamt fünfzehn Verdächtige festgenommen – zehn davon sind in Untersuchungshaft.
Die Tätergruppe soll über Messenger-Dienste einen organisierten Drogenhandel betrieben haben. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, verfügte das Netzwerk über eine klare Struktur mit definierten Verantwortlichkeiten für Beschaffung, Logistik und Vertrieb. Die Hauptakteure saßen im Rhein-Main-Gebiet sowie in Bayern und wickelten ihre Geschäfte größtenteils über die Post ab.
180 Polizisten im Einsatz
Ende Februar durchsuchten rund 180 Polizeikräfte aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern insgesamt 17 Gebäude in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt am Main, Ingolstadt und den Landkreisen Groß-Gerau und Mainz-Bingen. Dabei stellten sie außer Bargeld im sechsstelligen Bereich auch diverse Datenträger, Kommunikationsmittel sowie eine Schreckschusswaffe und Munition sicher.
Außerdem beschlagnahmten die Ermittler rund drei Kilogramm Ecstasy, vier Kilo Kokain, 38 Kilo Cannabisprodukte, 21 Kilo Amphetamin und ein Kilo Crystal Meth. Hinzu kamen mehrere hundert Gramm Heroin, Ketamin, kristallines MDMA sowie LSD-Stripes.
Elf Personen im Alter zwischen 23 und 35 Jahren wurden bei den Razzien vorläufig festgenommen. Sieben davon sitzen in Untersuchungshaft. Ursprünglich waren es der Polizei zufolge acht, einer der Untersuchungshaftbefehle wurde jedoch inzwischen aufgehoben.
Weitere Drogenbunker in Mainz und Wiesbaden entdeckt
Mitte März gelang den Ermittlern dann ein weiterer Schlag: Sie entdeckten zwei Drogenbunker in Mainz und Wiesbaden. Nach einer Übergabe von 25 Kilo Marihuana durchsuchten die Beamten vier weitere Objekte in beiden Städten. Dabei stießen sie auf weitere 72 Kilo Marihuana, rund fünf Kilo Haschisch, mehrere hundert Gramm Kokain sowie Codein-Flaschen und 44.000 Euro Bargeld.
Dabei wurden vier weitere Personen festgenommen. Für drei von ihnen wurde laut Polizei Untersuchungshaft angeordnet.