Baumärkte drängen in Innenstädte: Bald auch „City-Markt“ in Mainz?

Wie geht es mit den Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen weiter? Während einige Immobilien bald leerstehen könnten, sucht man für die verbliebenen Standorte nach neuen Konzepten. Offenbar interessieren sich nun Baumärkte dafür, in diese Lücke zu stoßen.

Baumärkte drängen in Innenstädte: Bald auch „City-Markt“ in Mainz?

Mehr als 50 Filialen wird die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in Deutschland schließen. Der Kaufhof in der Schusterstraße wird nicht dazugehören (wir berichteten). Bereits längere Zeit klar ist, was mit dem ehemaligen zweiten Standort der Kette in Mainz geschieht. So soll aus dem Karstadt in der Ludwigsstraße in den nächsten Jahren ein modernes Einkaufszentrum entstehen.

Während nun für den Kaufhof nach einem zukunftsfähigem Konzept gesucht wird, lässt ein Bericht der „Welt“ aufhorchen. Demnach sollen immer mehr Baumarktketten in die Innenstädte drängen. Für diese sogenannten City-Baumärkte sollen die Unternehmen vor allem die Galeria-Standorte im Blick haben.

Chance auf Standort in Innenstadt?

Ziel dieser City-Baumärkte mit deutlich kleinerem Sortiment sei es, Gelegenheitskäufer beim Stadtbummel anzusprechen, aber auch Bewohner der jeweiligen Zentren, so die Zeitung. Auch Anbieter OBI ist bereits in den Innenstädten mit Läden vertreten. „Wenn es um die Karstadt- und Kaufhof-Immobilien geht, kämen für OBI aber allenfalls Teile der meist sehr großen Gebäude infrage“, heißt es in der „Welt“. Somit wäre Mainz grundsätzlich wohl ein potenzieller Standort für die Kette. Doch hat das Unternehmen tatsächlich Interesse? Auf Anfrage teilt die Baumarktkette mit, dass ein zentrales Element der Erfolgsstrategie des Unternehmens das Wachstum mit Franchisepartnern sei. „Die Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sind für OBI aber aktuell nicht von Interesse.“

Das Interesse der Mainzer zu treffen, hofft man indes mit einem Konzept, das auf dem Areal des ehemaligen Karstadt in der Altstadt verwirklicht wird. Bis Herbst 2025 soll in der Ludwigsstraße das „LU: Mainz City“ entstehen. Außer dem Shoppen steht hier auch der Faktor „Erlebnis“ im Fokus. Dabei setzen die Macher auf „Genuss und Kultur“, aber auch auf einen „attraktiven Einzelhandel“. Ob ein City-Markt für die Baumarktbranche oder die Kunden an diesem Standort attraktiv sein könnte, wäre zu diskutieren.

Die für das Projekt zuständige Boulevard LU GmbH hat dazu jedoch eine klare Meinung. Auf Anfrage von Merkurist erklärt Tina Badrot, Geschäftsführerin bei J. Molitor Immobilien GmbH, dass „Das LU:“ mit einem Mix aus Handel, Gastronomie und Kultur zum Anziehungspunkt in der Mainzer Innenstadt werden soll. Man beabsichtige, einen Erlebnisort mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Auf der Basis von Marktuntersuchungen sehe man vor allem im textilen Einzelhandel, insbesondere auch im Sportbereich, geeignete Segmente, um Angebotslücken zu schließen und eine Magnetwirkung zu erzielen. „Ein Baumarkt ist nicht Teil unserer Planung“, so Badrot.

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