Die Weinstube „Beichtstuhl“ in der Mainzer Altstadt wird bald wieder eröffnen. Das teilte der neue Betreiber Axel Klug auf Anfrage von Merkurist mit.
Seit dem Jahr 1910 befindet sich der Beichtstuhl, eine der traditionsreichsten Mainzer Weinstuben, in der Kapuzinerstraße. Viele Jahre lang wurde die Gastronomie von Marianne Wunderlich geführt, doch seit fast vier Jahren stand sie nun leer. Denn einen Pächter zu finden, war für Familie Wunderlich schwierig, vor allem, nachdem Marcus Landenberger wegen der Corona-Pandemie Ende 2021 nach nur zwei Jahren schließen musste (wir berichteten).
Wiedereröffnung auf Kippe
Vor einigen Wochen dann hatte sich ein möglicher Nachfolger gefunden: Axel Klug wollte die Gastronomie übernehmen und deren Tradition wieder aufleben lassen. Jedoch stellte sich heraus, dass ein Start mit etlichen Problemen verbunden wäre, das Projekt stand auf der Kippe.
Das größte Hindernis waren – und sind weiterhin – die Genehmigungsverfahren zur Außengastronomie. Dass er im Sommer Sitzplätze im Außenbereich anbieten könne, sei die Voraussetzung für ihn, überhaupt mit dem Betrieb zu starten, sagte Klug Anfang September im Merkurist-Gespräch.
Nach etlichen Gesprächen hat Klug nun tatsächlich eine Lösung gefunden und wird demnächst die ersten Weine ausschenken. Wie er gegenüber Merkurist erklärt, will er bereits Mitte November eröffnen. „Ich starte am 13. November mit einem Soft-Opening mit eingeschränktem Angebot.“ Nach und nach will er dann das Angebot erweitern.
Weinproben und Kulturangebote in „Wohnzimmer-Atmosphäre“
Dazu gehörten auch Speisen sowie ein Programm in den oberen Etagen der Weinstube. Es soll Weinproben geben und einmal im Monat Kulturangebote in „Wohnzimmer-Atmosphäre“, mit Lesungen, Kleinkunst, kleinen Konzerten. Den Start im Dezember machen die „Weinstein-Philosophen“ aus Mainz-Finthen.
Auch will Klug Gastköche einladen, die abwechselnd eigene Kreationen anbieten. In der Küche und im Service will er mit der Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen (GPE) zusammenarbeiten. Bei den Weinen konzentriert sich Klug auf zwei Weingüter: Dautermann aus Ingelheim sowie Klostermühlenhof aus Hahnheim.
Die Eröffnung sei nun doch möglich geworden, weil die Vermieter ihm für nächstes Jahr mit der Pacht für die Sommermonate entgegengekommen seien. „Damit habe ich vor allem Zeit gewonnen, um mit der Stadt und den Nachbarn zu einer Lösung zu kommen, mit der am Ende alle zufrieden sind“, so Klug gegenüber Merkurist.
Erste Gespräche seien schon geführt, vor allem mit der Verkehrsbehörde. Er sei optimistisch, dass er künftig auch im Außenbereich seine Gäste bewirten könne.
Das Programm und Tickets zu den Veranstaltungen gibt es demnächst auf der neuen Webseite der Weinstube.