Über 50 Millionen Euro: Niederländisches Unternehmen investiert in Mainz

Auf dem neu entstehenden Biotech-Campus an der Saarstraße soll sich auch das internationale Unternehmen „Kadans“ ansiedeln. Das wird jedoch nicht selbst forschen, sondern ein riesiges Wissenschaftszentrum bauen.

Über 50 Millionen Euro: Niederländisches Unternehmen investiert in Mainz

Voraussichtlich 2027 soll er fertig sein: Auf dem Biotech-Areal neben dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität will das niederländische Unternehmen „Kadans Science Partner“ in Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz einen millionenschweren Forschungsstandort bauen. Das gemeinsame Projekt haben das Land, Kadans und die Stadt Mainz am Montag vorgestellt.

Biotechnologie-Cluster

In den Standort zwischen Saarstraße und Jakob-Heinz-Straße wolle Kadans einen „mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag“ investieren, sagt Markus Scheja, Managing Director bei Kadans Deutschland. Das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden betreibt in sechs Ländern Gebäude für Wissenschaft und neue Technologien, fördert wissenschaftliche Netzwerke und investiert in den Bereich „Life Science“. Ankermieter im Mainzer Standort soll dann das vom Land Rheinland-Pfalz betriebene Technologiezentrum Mainz (TZM) werden – doch auch verschiedene Start-ups aus dem Bereich der Biotechnologie sollen sich dort ansiedeln.

Das TZM fördert junge Wissenschaftsunternehmen in Mainz und der Umgebung. Seit 2019 liege der Fokus auf Biotechnologie, sagt Landeswirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP). Mithilfe des Kadans-Forschungszentrums soll sich Rheinland-Pfalz noch weiter als Biotechnologie-Standort etablieren und ein enges Netzwerk aus verschiedenen Biotech-Unternehmen entstehen, ein sogenannter Cluster. Bereits vor der Fertigstellung des Neubaus im Sommer 2024 will das TZM ein sogenanntes „Inkubatorprogramm“ starten. Dabei sollen gezielt Start-ups und kleine Unternehmen aus der Biotechnologie unterstützt werden, unter anderem mit einem Mentorenprogramm und Marktanalysen.

„Ein ordentlicher Wumms“

„Momentan fügen sich die Puzzleteile in ein sehr, sehr gelungenes Bild“, so Schmitt. Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht in der Kooperation Aufwind für das Land: „Diese Dynamik wird uns mit einem ordentlichen Wumms nach vorne bringen.“ Bis 2026 will das Land Rheinland-Pfalz bis zu 800 Millionen Euro für die Biotechnologie und die Lebenswissenschaften in Rheinland-Pfalz zur Verfügung stellen. Das Kooperationsprojekt mit Kadans wird jedoch allein vom niederländischen Unternehmen finanziert.

Der Biotech-Campus an der Saarstraße hat in Mainz für einige Diskussionen gesorgt. Insbesondere Landwirte und Umweltschützer wollten die Felder und Freiflächen rund um die Mewa Arena erhalten. Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) stellt deshalb hohe Ansprüche an das Bauprojekt: „Das soll kein 08/15-Gebiet werden, das soll auch in Sachen Nachhaltigkeit und Mobilitätskonzept Maßstäbe setzen.“ Die Bau-Voranfrage habe Kadans bereits bei der Stadt Mainz eingereicht. Planmäßig soll das Gebäude im vierten Quartal 2027 stehen.