Mord am Freibad: Polizei ermittelt nach fast 40 Jahren Tatverdächtigen

Der Mord an der 15-jährigen Jutta Hoffmann im Jahr 1986 ist einer der bewegendsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Das Mädchen wurde unweit eines Freibads ermordet. Nun hat die Polizei nach fast 40 Jahren einen Tatverdächtigen ermittelt.

Mord am Freibad: Polizei ermittelt nach fast 40 Jahren Tatverdächtigen

Seit 37 Jahren sucht die Polizei nach dem Mörder von Jutta Hoffmann. Nun scheint der Fall kurz vor der Aufklärung zu stehen. So können die Behörden einen „Ermittlungserfolg“ vermelden. Die damals 15-Jährige Jutta wurde 1986 in der Nähe des Schwimmbads ihres Heimatorts Lindenfels ermordet. Jahrzehntelang gab es keinen entscheidenden Hinweis auf den Täter. Nun erfolgte der Durchbruch bei den Ermittlungen, zu dem unter anderem auch Cold-Case-Einheiten des Hessischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Südhessen beitrugen.

Beschuldigter schweigt

Wie die Staatsanwaltschaft Darmstadt mitteilt, hat der Ermittlungsrichter am Landgericht Darmstadt am Donnerstag einen Untersuchungshaftbefehl gegen einen heute 61-jährigen gebürtigen Bensheimer wegen des dringenden Verdachts des Mordes erlassen. Der Beschuldigte wurde bereits mehrfach wegen Sexualdelikten - unter anderem auch in den Jahren nach 1986 - aber auch wegen anderer Straftaten verurteilt. Er befindet sich seit dem Jahr 2012 aufgrund eines Urteils des Landgerichts Kiel im sogenannten Maßregelvollzug in einem psychiatrischen Krankenhaus in Norddeutschland.

Nach der Verkündung des Haftbefehls wurde der Beschuldigte zunächst wieder in die geschlossene psychiatrische Einrichtung zurückgebracht. Dem 61-Jährigen wird vorgeworfen, die zum Tatzeitpunkt 15-jährige Jutta Hoffmann am 29. Juni 1986 nach einem Freibadbesuch in einem Waldstück unweit von ihrem Elternhaus in Lindenfels vergewaltigt und ermordet zu haben. Der Beschuldigte macht aktuell zu dem Vorwurf keine Angaben.

Der Tatverdacht gegen den Beschuldigten entstand, nachdem alte Spurenträger erneut analysiert worden waren und dabei seine DNA festgestellt wurde. Im Zuge der weiteren umfassenden und aufwendigen Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht zuletzt unter anderem über Zeugenaussagen derart, dass ein Haftbefehl gegen den Beschuldigten erwirkt werden konnte. Zum Schutz der noch andauernden Ermittlungen können die Behörden aktuell jedoch keine weiteren Einzelheiten zu dem Ermittlungsverfahren bekanntgegeben.

Der Fall Jutta Hoffmann wurde mehrmals in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ vorgestellt. 1986 mutmaßte man kurzzeitig noch, dass der oder die Täter aus dem Raum Alzey stammen könnten. Eine Zeugin glaubte, ein Auto mit vermeintlichem Alzeyer Kennzeichen gesehen zu haben, das in Verbindung mit der Tat gestanden haben könnte. Diese Spur erwies sich jedoch als nicht zielführend.

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