Mainzer Uniklinik mit 65 Millionen Euro im Minus

Umsatzerlöse erreichten hingegen Höchstwert

Mainzer Uniklinik mit 65 Millionen Euro im Minus

Die Universitätsmedizin Mainz ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Bei der Sitzung des Aufsichtsrats am Freitag (25. August) wurde mitgeteilt, dass die Klinik ihr Wirtschaftsjahr 2022 mit einem Fehlbetrag von 65,1 Millionen Euro schließt.

Grund für die Miese seien vor allem gestiegene Kosten für betriebliche Aufwendungen. Vor allem die hohen Energiekosten würden die „finanzielle Situation im hohen Maße belasten“, heißt es von Seiten der Klinikleitung. Zudem hätten Instandhaltung und Gebäudesanierungen hohe Kosten verursacht, so der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer. Um die finanziellen Schwächen zu mildern, würde das Land mit zusätzlichen Geldern unterstützen und sich beispielsweise an den Energiekosten beteiligen. Hingegen stieg das Ertragsvolumen um 2,7 Prozent. Die Umsatzerlöse stiegen somit um 4,2 Prozent und erreichten einen neuen Höchstwert von rund 957 Millionen Euro.

Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege

Hinzu komme, dass die Universitätsmedizin „in besonders hohem Maße und trotz vielfältiger Bemühungen noch stärker als in den Vorjahren mit dem Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege zu kämpfen“ habe. Nicht nur die Mainzer Klinik, sondern die meisten Krankenhäuser in Deutschland würden negative Ergebnisse aufweisen, so Pfeiffer. Das unterstreiche die Dringlichkeit einer Krankenhausreform. „Wir als Universitätsmedizin haben besondere Aufgaben im Gesundheitswesen. Dies muss in Zukunft strukturell gefördert werden, damit wir unseren Aufgaben weiterhin gerecht werden können.“

Es sei wichtig, in Medizin und Forschung weiter zu investieren. So soll in den kommenden Jahren mit rund 2,2 Milliarden Euro die Universitätsmedizin zur „modernsten und nachhaltigsten in ganz Deutschland“ modernisiert werden, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Denis Alt.

60.000 Patienten in stationärer Behandlung

Insgesamt wurden im Wirtschaftsjahr 2022 rund 60.000 Patienten stationär behandelt und damit rund 950 Menschen mehr als im Vorjahr. Mehr als 125.000 Menschen wurden ambulant aufgenommen (117.500 im Vorjahr). An der Universitätsmedizin sind etwa 8700 Menschen beschäftigt. Die Aufwendungen für das Personal sind um 3,8 Prozent gestiegen.

Auch im Jahr 2023 werde die finanzielle Situation der Klinik „angespannt bleiben“, heißt es in einer Mitteilung. So erwarte man, dass auch in diesem Jahr vor allem die anhaltenden Kostensteigerungen und die Personalengpässe zu einem Fehlbetrag von mindestens 57 Millionen Euro führen werden.

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