Freundinnen bringen nachhaltige Haarpflege in Mainz auf den Markt

Bei Ivy Pow gibt es Shampoo in Form von Pulver, das von Zuhause aus in Flüssigshampoo umgewandelt werden kann. Merkurist hat mit einer der beiden Start-up-Gründerinnen über das Konzept gesprochen.

Freundinnen bringen nachhaltige Haarpflege in Mainz auf den Markt

„Natürliche Haarpflege, die Spaß macht“: Unter diesem Motto gründeten die Schulfreundinnen Sarah Bunne und Jacqueline Palm im März dieses Jahres das Start-up „Ivy Pow“. Laut eigenen Aussagen wollen die beiden mit ihrer Marke Haarprodukte für jeden Haartyp auf den Markt bringen.

Der Name Ivy Pow soll für Nachhaltigkeit und Vielfalt stehen. „Ivy ist die englische Übersetzung von ‘Efeu’, was für unsere Marke soviel wie Liebe zur Umwelt, Natur und Erdung bedeuten soll“, erzählt die Mainzerin Bunne. „Pow steht für Empowerment, die Freiheit von Grenzen, Mustern und Konventionen.“ Um ihre Vision noch besser umsetzen zu können, haben sie jetzt auch eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

Nachhaltige Haarprodukte

Bei Ivy Pow gibt es zukünftig Shampoo und Conditioner in Form eines Pulvers, das die Gründerinnen als „Powder“ bezeichnen. Das Powder kann in einer wiederverwertbaren Flasche mit Wasser aufgefüllt werden, so dass 250 Milliliter Flüssigshampoo entstehen.

Die Produkte von Ivy Pow sind zu 100 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen, wie Bio-Kakaobutter und Bio-Aprikosenöl, zusammengesetzt. Außerdem sind die Powder vegan, auch für Menschen mit sensibler Kopfhaut geeignet und in recyclebaren Papier eingepackt. Die wiederbefüllbare Flasche besteht aus recyceltem PET. „Wir achten darauf, dass unsere Produkte nachhaltig und kompakt verpackt werden. Durch den Verzicht auf Wasser in unseren Produkten können wir beim Transport rund 85 Prozent CO2 einsparen und den Plastikmüll reduzieren“, so Bunne. Plastikreduktion sei überall Thema, nur in der Kosmetikbranche werde es zu wenig thematisiert.

„Eine Marke, die bunt ist und verbindet“

Die Idee für das Start-up hatte Bunne bereits vor einem Jahr. „Ich habe mich gefragt, welche Themen mich schon mein Leben lang beschäftigen“, erzählt sie. Ihre Mutter stammt aus Deutschland, ihr Vater aus dem Senegal.

Aufgrund ihrer afrikanischen Wurzeln habe sie sich schon seit dem Kindesalter mit ihrer Identität auseinandergesetzt. Dabei sei ein wichtiger Teil ihrer Identität die Haare. „Ich habe mich, wie auch viele andere Frauen mit Afrohaaren, lange gezwungen gefühlt, meine Haare zu verstecken oder sie chemisch glätten zu müssen.“ Später fiel ihr auf, dass es zu wenig natürliche Pflegeprodukte für lockige Haare und vor allem für Afrohaare gibt. „Aus diesem Grund ist es unser Ziel gewesen, eine Marke aufzubauen, die verbindet und Produkte für jeden Haartyp anbietet. Ivy Pow soll unsere bunte Gesellschaft widerspiegeln“, sagt Bunne.

Aktuell besteht die Produktreihe aus zwei verschiedenen Powders: Eins für glatte und wellige Haare, eins für Locken und Afrohaare. In den letzten neun Monaten haben die beiden Gründerinnen ihre Produkte an mehr als 130 Personen mit unterschiedlichen Haartypen getestet. Es habe viel positives Feedback gegeben, so Bunne.

Ivy Pow soll vor allem als Web-Shop agieren, geplant sind in Mainz aber auch Concept-Stores, wie Anfang nächsten Jahres im Laden „Liebs&Co“. „Unser größtes Ziel ist es, eines Tages mit unseren Produkten auch in den großen Drogerie-Filialen, wie DM, vertreten zu sein“, erzählt Bunne.

Ab dem 18. Oktober startet die Crowdfunding-Kampagne, bei der ihr die Produkte bereits vor Produktionsbeginn bestellen könnt. Dadurch soll ermöglicht werden, die Produkte erstmals in großen Mengen zu produzieren. Außerdem suchen die beiden Gründerinnen nach Investoren, die ihr Projekt finanziell unterstützen.