Am Mittwoch wurden die Pläne für die Innengestaltung des Neubaus des Gutenberg-Museums in Mainz vorgestellt. Das Konzept der Kölner Agentur „facts and fiction GmbH“ setzt auf ein interaktives und lebendiges Ausstellungserlebnis. Die Agentur hatte 2024 die Ausschreibung für das Ausstellungsdesign gewonnen.
„Ein weiterer Meilenstein wird gerade erreicht“, so die zuständige Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD). Sie sagte, dass die Szenografie mehr als nur ein hübsches Bühnenbild sei. „Sie ist die Kernbotschaft, die bereits zu Beginn eines solchen Jahrhundert-Projekts definiert werden muss. Architektur und Szenografie müssen bei einem Neubauprojekt aufeinander abgestimmt sein.“
Auch die stellvertretende Museumsdirektorin Dr. Anett Göthe hob die Verbindung von Tradition und Innovation hervor: „Unsere Gäste dürfen sich auf eine visuelle Inszenierung freuen, die eine breite Öffentlichkeit anspricht. Wir setzen einen klaren Akzent auf Interaktivität.“ Dieser Ansatz sei bereits in der Interimsausstellung erfolgreich gewesen und werde nun fortgeführt.
Gefaltete Wände und immersive Erlebnisse
Das gestalterische Konzept orientiert sich an der Architektur des Neubaus, die vom Stuttgarter Büro h4a entworfen wurde. Als Inspirationsquelle diente die geplante gefaltete Dachlandschaft des Gebäudes. Dieses Prinzip der Faltung soll sich auch in den Ausstellungsräumen wiederfinden. Durch leicht eingekippte Wände sollen Exponate neu in Szene gesetzt und beeindruckende Schauflächen geschaffen werden.
Geplant sind zudem verschiedene interaktive Elemente. Ein digitales Tool soll die Besucher durch die Ausstellung leiten. An sogenannten Aktionsinseln sollen die Gäste das Museum mit mehreren Sinnen erleben können. Als besonderes Highlight ist eine immersive Auftaktinszenierung vorgesehen, die die Besucher in das mittelalterliche Mainz um das Jahr 1450 eintauchen lassen soll.
Wer sich selbst ein Bild von den Plänen machen möchte, hat dazu am kommenden Dienstag, dem 18. November, die Gelegenheit. Um 18 Uhr beginnt eine öffentliche Informationsveranstaltung im Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in der Ludwig-Lindenschmit-Forum 1. Vor Ort werden unter anderem Oberbürgermeister Nino Haase, Dezernentin Marianne Grosse und Museumsdirektor Dr. Ulf Sölter sein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.