Seit Oktober 2021 bereits ist der Flughafen Hahn im Hunsrück insolvent. Erst vier Jahre zuvor hatte ein chinesischer Konzern über 82 Prozent des ehemaligen französischen und US-amerikanischen Militärflughafens übernommen, 15 Prozent gehören dem Land Hessen. Seitdem versucht ein Insolvenzverwalter, den Flugplatz zu verkaufen.
Zwei Bieter haben bislang ihr Interesse bekundet: der russische Milliardär und Nürburgring-Miteigentümer Viktor Charitonin (NR Holding) und die Mainzer Immobilien-Firmengruppe Richter. Beide haben bereits einen Kaufvertrag unterschrieben und notariell beurkunden lassen, sogar den Kaufpreis überwiesen. Wie mehrere Medien berichten, habe die NR Holding jedoch 20 Millionen Euro mehr bezahlt als Richter. Sie warten aber wohl noch auf die Zusage der Gläubigerversammlung. Auch das Bundeswirtschaftsministerium will prüfen, ob der Flughafen angesichts des Kriegs überhaupt an einen Russen verkauft werden kann. Richter prüfe ebenfalls rechtliche Schritte, wie Geschäftsführerin Julia Richter vor ein paar Wochen sagte.
Das Mainzer Familienunternehmen Richter hat sich nach eigenen Angaben auf neue Betriebe und Wohnungen auf ehemaligen Gewerbe- und Militärflächen spezialisiert. Darunter gehören etwa eine Mainzer Sektkellerei, ein Getränkeunternehmen in Nieder-Olm und eine Kaserne in Nierstein. Wolfram Richter wolle am Hahn sowohl die Leitung als auch die Belegschaft übernehmen, und „den Flugbetrieb stabilisieren“, zitiert ihn die „Zeit“.
Interessenten können noch bis Donnerstag (9. März) ihre Angebote abgeben. Laut SWR habe der türkische Flughafenbetreiber YDA inzwischen ebenfalls Interesse gezeigt.