Ein 20-Jähriger soll im November 2023 in der Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs zwei Fußgänger mit dem Auto erfasst haben, einer verstarb noch am Unfallort. Seit Mittwoch, 5. März, steht der 20-Jährige dafür vor dem Jugendschöffengericht des Mainzer Amtsgerichts. Das berichtet der SWR.
In der Anklage stehe, dass der Fahrer 20 km/h über der erlaubten Geschwindigkeit gewesen sei. Laut Polizei soll der damals 19-Jährige mit zwei Mitfahrern in Richtung Mainz-Mombach gefahren sein (Merkurist berichtete). In der Mombacher Straße wollten ein 55-jähriger Mann aus Frankfurt und eine 41-Jährige Frau die Straße überqueren und wurden von dem Auto erfasst. Die Ampel für Fußgänger sei zu diesem Zeitpunkt ausgeschaltet gewesen. Der 55-Jährige verstarb nach einem Reanimationsversuch noch am Unfallort. Seine Begleiterin wurde verletzt in die Uni-Klinik Mainz gebracht worden.
Prozess startet mit Geständnis
Die damals 41-Jährige ist nun dem SWR zufolge Nebenklägerin in dem Prozess, sie soll noch immer nicht beschwerdefrei sein. Der Angeklagte gab laut SWR direkt am ersten Prozesstag über seinen Anwalt zu, das Auto gefahren zu haben. Er bedaure den Vorfall zutiefst und sei noch immer traumatisiert.
Der Unfall hatte damals Aufsehen erregt, weil mehrere Gaffer Aufnahmen des Unfalls in den sozialen Medien verbreiteten (Merkurist berichtete). Die ersten Videoaufnahmen seien schon vor Eintreffen der Einsatzkräfte gemacht worden, so die Mainzer Polizei. Das Filmen und Verbreiten solcher Inhalte ist strafbar und kann eine zweijährige Freiheitsstrafe nach sich ziehen.
Wie der SWR mitteilt, habe die Polizei mittlerweile zwei der mutmaßlichen Gaffer ermittelt. Sie stammen vermutlich aus den Wohnkomplexen an der Unfallstelle. Gerichtstermine gegen die Gaffer seien auch bereits angesetzt.