Eigentlich wollte die Mainzer Zollhafen GmbH den Pflanzen auf dem frisch sanierten Rheinufer-Abschnitt noch Zeit zum Wachsen geben. Doch offenbar hat der Zaun, der die Rheinwiesen schützen sollte, nicht alle am Betreten des Geländes gehindert: Wie Merkurist-Leser Jürgen S. feststellte, sind die brandneuen Sitzbänke, Mauern und Mülleimer dort bereits mit Graffiti besprüht worden:
Sprayer schwer zu erwischen
Die Polizei Mainz weiß bereits ebenfalls von dem Vandalismus, wie sie auf Merkurist-Anfrage mitteilt. „Eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung wurde aufgenommen“, so ein Mitarbeiter der Polizei-Pressestelle. Über die Graffitis informiert habe die Polizei sowohl der Eigentümer als auch Passanten.
Doch dass der Sprayer bald mit einer Strafe rechnen muss, ist nach den Auskünften der Polizei eher unwahrscheinlich: „Das polizeiliche Ermittlungsverfahren ist in diesem Fall bislang leider ergebnislos verlaufen und der Vorgang wurde an die Staatsanwaltschaft abgegeben.“ Ermittlungen im Zusammenhang mit Graffiti seien „stets schwierig“, weil die Täter üblicherweise im Dunkeln an verlassenen Orten agieren würden und ihre Taten sehr schnell begehen könnten, um dann zu fliehen.
Das Verfahren werde aber wieder aufgenommen, wenn sich neue Ermittlungsansätze ergeben würden. Das sei etwa der Fall, wenn es Zeugenaussagen gäbe oder weitere Graffitis mit demselben Tag entdeckt würden. Bislang sei das Tag, also dasselbe aufgesprühte Wort im selben Stil, aber noch nirgendwo sonst in Ermittlungen aufgetaucht. Man könne dementsprechend auch nicht auf eine bestimmte Sprayer-Bande oder einen bekannten Einzeltäter schließen.
Keine nennenswerte Graffiti-Szene
Generell ist die Graffiti-Szene in Mainz laut Polizei kaum existent, so habe es zumindest die zuständige Jugendsachbearbeiterin beurteilt. „Natürlich ist jeder Fall von Graffiti ärgerlich, unnötig und strafbar, eine Häufung ist in Mainz jedoch nicht feststellbar“, so der Sprecher.
