An permanentes Schwitzen dürften sich viele Mainzer in den vergangenen Tagen schon gewöhnt haben. Die Hitzewelle, die Mainz im Griff hat, soll am Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen. Satte 38 Grad erwarten Meteorologen dann in der Stadt. Hitze im Sommer: Das ist natürlich kein neues Phänomen – doch sind so hohe Temperaturen Ende Juni/Anfang Juli wirklich normal?
Wetterexperte Dominik Jung (Q.met) erklärt auf Anfrage von Merkurist: „Temperaturen von 35 bis 38 Grad Celsius Ende Juni/Anfang Juli im Rhein-Main-Gebiet sind nicht die Norm, aber sie sind in den letzten Jahren häufiger vorgekommen, insbesondere im Zuge des Klimawandels.“
Zahl der Tage mit extremer Hitze gestiegen
Im Übergang von Juni auf Juli liegen die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen in den Wochen rund um den Wechsel von Juni auf Juli bei etwa 25 bis 27 Grad, wie Jung erklärt. Gemessen worden sei dieser Wert an einer Station am Frankfurter Flughafen, also im Rhein-Main-Gebiet. „Temperaturen über 30 Grad sind bereits deutlich über dem Mittel“, ordnet Jung ein. „35 Grad und mehr galten früher als seltene Extremwerte.“ Doch das habe sich in den letzten rund 20 Jahren geändert – vor allem die Zahl der Tage mit extremer Hitze.
„35 bis 38 Grad wurden zum Beispiel in den Sommern 2015, 2018, 2019, 2022 und 2023 wiederholt erreicht“ sagt Jung. Diese Werte seien „nicht normal im langjährigen Mittel, aber zunehmend typisch für die Sommer der 2020er-Jahre“. Jungs Fazit: „Nein, 35 bis 38 Grad sind nicht klimatologisch normal, aber im Zuge des Klimawandels sind solche Temperaturen leider keine Ausnahmen mehr im Rhein-Main-Gebiet.“ Und das noch vor dem Hochsommer, der erst Ende Juli startet.
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