Neue Tafel erinnert an vergessene Mainzer Brücke

Nach dem Krieg verband sie Mainz mit Kastel, als die Hauptbrücke zerstört war. Nun erinnert eine neue Tafel am Rheinufer an die fast vergessene General Alexander M. Patch-Brücke.

Neue Tafel erinnert an vergessene Mainzer Brücke

Mit dem Projekt „Historisches Mainz“ erinnert die Landeshauptstadt an eine wichtige Verbindung der Nachkriegszeit. Am Freitag wurde am Rheinufer nahe des Kaisertors eine neue Informationstafel für die „General Alexander M. Patch-Brücke“ enthüllt, wie die Stadtverwaltung mitteilt.

Oberbürgermeister Nino Haase weihte die Stele ein und dankte dem Spender Gerhard Bär für seine Initiative. „Erinnern heißt auch, zwischen Vergangenheit und Gegenwart Brücken zu bauen“, betonte Haase. Durch die neue Tafel könnten nun Bürger und Besucher eine besondere Episode der Mainzer Stadtgeschichte kennenlernen.

Provisorium verband Mainz und Kastel jahrelang

Die Brücke war eine Notlösung, nachdem die Wehrmacht die eigentliche Straßenbrücke im März 1945 gesprengt hatte. Zunächst errichtete die 3. US-Armee nach der Einnahme von Mainz eine Pontonbrücke in der Verlängerung der Kaiserstraße. Im Herbst 1945 wurde diese durch eine stabilere Holz-Stahl-Konstruktion ersetzt, die auf 27 Stahlpfeilern ruhte und Fahrzeuge bis zu 70 Tonnen tragen konnte.

Ihren Namen erhielt die Brücke am 18. Januar 1946 zu Ehren des amerikanischen Generals Alexander M. Patch, dem Kommandeur der 7. US-Armee. Bis zur Wiedereröffnung der heutigen Theodor-Heuss-Brücke im Jahr 1950 war sie die zentrale Verbindung zwischen Mainz und dem rechtsrheinischen Kastel. Im Winter 1962/63 wurde die provisorische Brücke schließlich abgerissen.

Die neue Tafel ist Teil des Projekts „Historisches Mainz“, das seit über 30 Jahren besteht. Mittlerweile gibt es mehr als 275 solcher Stelen in der Stadt, die in Zusammenarbeit mit Bürgern, Unternehmen und Initiativen entstehen. Das Ziel ist es, die Stadtgeschichte im öffentlichen Raum sichtbar zu machen und ein „Freilichtmuseum“ zu schaffen.

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