Eichhörnchen an Mainzer Grundschule: Wie man sich verhalten sollte

Zum Schulstart gab es am Freitag (8. September) an der Ebersheimer „Grundschule im Feldgarten“ eine putzige Überraschung: Ein Eichhörnchen wollte mit den Schülern ins Gebäude. Einige Leser fragen sich nun, ob es vielleicht Hilfe gebraucht hätte.

Eichhörnchen an Mainzer Grundschule: Wie man sich verhalten sollte

Dieser tierische Besuch an der Ebersheimer „Grundschule im Feldgarten“ hat am vergangenen Freitag (8. September) die Kinder erfreut: Ein Eichhörnchen lief kurz vor Unterrichtsbeginn auf dem Schulhof herum und versuchte sogar, mit den Schülern ins Schuldgebäude zu kommen (wir berichteten).

Einige Merkurist-Leser reagierten auf den Bericht aber mit Sorge: Eichhörnchen würden sich Menschen nur nähern, wenn sie Hilfe bräuchten, so ihre Begründung. Kann es sein, dass der putzige Gast in Not war?

Die Leserin, die uns die Fotos von dem Tierchen zuschickte, hält das für unwahrscheinlich. „Bei der Schule leben viele Eichhörnchen, man sieht sie dort oft. Es war nur ein Zufall, dass ein besonders neugieriges morgens da war, als gerade alle neuen Erstklässler in die Schule gebracht wurden“, sagte sie gegenüber Merkurist. Laut Leserin sind die Eichhörnchen häufig in den Bäumen am Ebersheimer Friedhof zu sehen, also unweit der Schule. Dort fänden sie auch genügend Trinkmöglichkeiten und Fressen.

Das sagt der Naturschutzbund

Auch Rainer Michalski vom Naturschutzbund Rheinhessen-Nahe (NABU), der mitunter für Mainz zuständig ist, rät dazu, sich mit Pauschalurteilen zurückzuhalten. Er könne zwar nichts Genaues zur Lebenssituation der Eichhörnchen in Ebersheim sagen, aber nur, weil ein Tier sich im Stadtgebiet Menschen nähere, könne man nicht direkt sagen, wie es ihm gehe. Gerade erwachsene Eichhörnchen und Jungtiere, die bereits selbstständiger seien, würden häufig die Nähe von Menschen suchen, um um Futter zu betteln. In der Stadt gebe es häufiger Tiere, die an Menschen gewöhnt seien – oder vielleicht sogar bei ihnen aufwuchsen.

Sehr junge Tiere allerdings würden tatsächlich eher auf Menschen zugehen, wenn sie Hilfe brauchen. Ob das Eichhörnchen, das sich unter die Grundschüler gemischt hatte, in Gefahr war, möchte Michalksi aus der Ferne aber nicht beurteilen. Er kann stattdessen Tipps für den Fall geben, dass ein Eichhörnchen die Nähe von Menschen sucht: Es gebe einen sogenannten Eichhörnchennotruf, den man jederzeit kontaktieren könne. Die Nummer finde man im Internet und man sei gut beraten, sie zu kontaktieren, wenn ein Eichhörnchen sich auffällig nah an Menschen heranwage.

Ansonsten solle man besonnen bleiben und keine voreiligen Entschlüsse fassen, so Michalksi. Angst müsste man in jedem Fall nicht haben: „Eichhörnchen übertragen keine Krankheiten, Tollwut kann man zum Beispiel von ihnen nicht bekommen.“

Wer den Tierchen vorbeugend etwas Gutes tun wolle, könne schauen, ob man ihnen beim Ebersheimer Friedhof noch den Zugang zum Wasser erleichtern könne. So wäre es beispielsweise möglich, einen Ast so in das steinerne Wasserbecken zum Befüllen der Gießkannen zu legen, dass die Eichhörnchen vom Beckenrand aus gefahrlos trinken gehen können. Denn wenn das Wasser etwas tiefer stehe, können sie es möglicherweise nicht gut erreichen. Es gebe auch kleine Trinkbrücken für solche Zwecke. In jedem Fall müsste dann auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Trinkhilfe nicht weggenommen werden solle, so Michalski.

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