Bei Weltunternehmen in Mainz denken viele an den Glasspezialisten Schott oder den Impfstoffhersteller Biontech. Aber auch weniger bekannte Spitzenkonzerne haben ihren Sitz in Mainz. Sogenannte ‘Hidden Champions’ führen die Weltspitze quasi im Verborgenen an. Wir zeigen euch eine Auswahl der versteckten Marktführer vor der Haustür.
Laser: DILAS
Die Firma „DILAS“ ist spezialisiert auf Lasertechnik. Das Unternehmen gilt als einer der Weltmarktführer im Bereich der Hochleistungs-Diodenlaser. Sie kommen zum Beispiel bei der Herstellung von Computerchips zum Einsatz. Nach der Gründung 1994 in Mainz folgte später die Eingliederung in einen amerikanischen Mutterkonzern und weitere Niederlassungen in China und den USA. Bis heute findet man die Firma in der Galileo-Galilei-Straße im Hechtsheimer Gewerbegebiet. Der jährliche Umsatz bewegt sich zwischen 40 und 100 Millionen Euro.
Computerspiele: Blue Byte
Das Mainzer Design-Studio „Blue Byte“ entwirft Computerspiele, wie die weltweit beliebte „Anno“-Reihe. Die sieben Strategiespiele wurden vielfach ausgezeichnet und millionenfach verkauft. Bei dem Spiel „Anno 1800“, das 2019 erschienen ist, hatte das Mainzer Studio die Führung inne. Es zählt rund 2,5 Millionen Spieler (Stand Januar). Das 1995 gegründete Start-up „Related Designs“ wurde 2014 von Ubisoft, einem der Weltmarktführer in der Branche, übernommen und in „Blue Byte“ umbenannt. Drei der Gründer (Thomas Pottkämper, Burkhard Ratheiser und Thomas Stein) arbeiten mit ihrem gut hundertköpfigen Team bis heute in der Mainzer Römerpassage.
Speisesäure: Speyer & Grund
Fast jeder Haushalt hat sie in der Küche: Essigessenz und Zitronensäure. Hinter der meistverkauften Marke „Surig“ steckt die Mainzer Firma „Speyer und Grund“. 1863 in Frankfurt gegründet, übernahm sie die in Mainz erfundene Speise-Essigsäure und vermarktete sie. Bis heute ist Speyer und Grund der führende Hersteller und Vertreiber in Deutschland. Die Dachgesellschaft erzielt Jahresumsätze von circa 40 Millionen Euro. Seit 2004 ist auch der Hauptsitz der Firma in Mainz angesiedelt.
Musikinstrumente: Gebrüder Alexander
‘Hidden Champions’ werden in einer Publikation der Universität Trier definiert als Unternehmen, die erstens global in den Top 3 der Branche oder in der Spitze in ihrem Kontinent sind, die zweitens einen Umsatz unter fünf Milliarden Euro haben und die drittens der Öffentlichkeit nicht besonders bekannt sind. Nach diesen Kriterien zählt die Firma „Gebrüder Alexander Rhein. Musikinstrumentenfabrik GmbH“ dazu. Seit über 240 Jahren existiert der Familienbetrieb in Mainz. Der Jahresumsatz liegt konsistent im einstelligen Millionenbereich. Das Unternehmen betreibt die älteste Metallblasinstrument-Manufaktur Deutschlands in Hechtsheim und verkauft Pianos und andere Tasteninstrumente am Binger Schlag in der Nähe des Hauptbahnhofs.