Trauer um rheinland-pfälzischen Justizminister Mertin

Landesjustizminister Herbert Mertin ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Politiker der Ampel-Koalition trauern um den erfahrenen Politiker.

Trauer um rheinland-pfälzischen Justizminister Mertin

Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin ist tot. Das teilte ein Sprecher des FDP-Landesverbands Rheinland-Pfalz der Deutschen Presse-Agentur mit.

Mertin war seit 2016 Justizminister in Rheinland-Pfalz, bereits von 1999 bis 2006 hatte er das Amt inne. 1983 war Mertin in die FDP eingetreten, von 1996 bis 2011 war er Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz.

Trauer in der Politik

„Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Herbert Mertin, einem herausragenden Vertreter demokratischer Werte und einer prägenden Persönlichkeit der rheinland-pfälzischen Politik. Der Justizminister ist heute im Alter von 66 Jahren in Koblenz verstorben. Sein unermüdlicher Einsatz für Freiheit, Gerechtigkeit und den Rechtsstaat hat unser Land nachhaltig geprägt. Unsere Gedanken und unsere tief empfundene Anteilnahme sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen“, teilten Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Integrationsministerin Katharina Binz mit.

„Herbert Mertins tiefe Überzeugung für Demokratie und Liberalismus wurzelte in seiner eigenen Lebensgeschichte: Als junger Mann musste er sein Geburtsland Chile aus politischen Gründen verlassen. In Deutschland fand er eine neue Heimat und machte es sich zur Lebensaufgabe, für die Werte der Demokratie einzutreten“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer weiter.

Schweitzer würdigte den Justizminister: „Herbert Mertin war eine feste Säule unserer Demokratie. Mit seiner Erfahrung, seiner Überzeugungskraft und seinem unerschütterlichen Einsatz für den Rechtsstaat hat er Rheinland-Pfalz über Jahrzehnte mitgestaltet. Er war ein kluger und integrer Politiker, ein angesehener Jurist und vor allem ein Mensch, dem Gerechtigkeit ein Herzensanliegen war. Sein Verlust wiegt schwer – für unser Land und für alle, die ihn schätzten.“

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sagte: „Herbert Mertin wusste aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, in einem Land ohne Demokratie und Rechtsstaat zu leben. Seine Flucht aus der Diktatur in Chile und die Erfahrung von Willkür und Unrecht haben ihn tief geprägt – und sie wurden zu seinem Antrieb, sich ein Leben lang mit ganzer Kraft für Freiheit, Gerechtigkeit und eine unabhängige Justiz einzusetzen. Mit ihm verliert Rheinland-Pfalz nicht nur einen herausragenden Juristen und Politiker, sondern auch einen leidenschaftlichen Verteidiger unseres Rechtsstaats und unserer Demokratie. Sein Engagement und seine Überzeugungskraft werden uns fehlen.“

Integrationsministerin Katharina Binz erklärte: „Mit Herbert Mertin verlieren wir einen leidenschaftlichen Demokraten im besten Sinne. Als Kollege, ob als Minister oder Abgeordneter, war jeder Austausch mit ihm eine Bereicherung. Mit seiner Erfahrung, seiner Leidenschaft für unsere Grundwerte, aber auch mit seinem feinen Sinn für Humor hinterließ er bei allen, die mit ihm arbeiteten, einen bleibenden Eindruck. Mit seinem Einsatz für unsere Demokratie und unsere Grundrechte war und bleibt er ein Vorbild. Politisch und menschlich ist sein Tod ein großer Verlust. Herbert Mertin wird uns fehlen.“

FDP-Fraktion: „Sein plötzlicher Tod schockiert uns“

Auch die FDP-Fraktion im Landtag trauert um den Justizminister: „Sein plötzlicher Tod schockiert uns“, heißt es in einer Mitteilung. „Mit Herbert Mertin verlieren wir einen überzeugten Liberalen. Sein jahrzehntelanger Einsatz für Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Demokratie hat Rheinland-Pfalz geprägt.“ Er sei ein Stabilitätsanker in der Ampelkoalition gewesen. „Sein Rat und sein Feinsinn werden fehlen. Heute ist ein Freund von uns gegangen. Herbert Mertin wird als ehrlicher, humorvoller Mensch, überzeugter Demokrat und integrer Politiker fehlen. Wir werden Herbert Mertin immer in bester Erinnerung behalten.“