Explosionsgefahr: Mainzer Feuerwehr räumt zwei Firmengebäude

Im Heiligkreuzweg in Mainz ist am Donnerstag Benzin in die Kanalisation gelangt. Es entstand ein explosives Gemisch, die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz.

Explosionsgefahr: Mainzer Feuerwehr räumt zwei Firmengebäude

Wegen Benzins in der Kanalisation war die Mainzer Feuerwehr am Donnerstagmittag (16. Oktober) für fast vier Stunden im Heiligkreuzweg in Mainz-Weisenau im Einsatz. Das meldet die Feuerwehr Mainz.

Bereits am Morgen waren die Einsatzkräfte wegen eines unklaren chemischen Geruchs ausgerückt, hatten aber keine auffälligen Werte messen können. Nachdem die Feuerwehr gelüftet hatte, normalisierte sich der Geruch zunächst. Gegen 11 Uhr meldete sich jedoch eine Mitarbeiterin einer Tankstelle erneut und berichtete von massivem Benzingeruch auf dem Gelände. Bei diesem zweiten Einsatz schlugen die Messgeräte an den Abwasserschächten sofort Alarm.

Wegen der explosionsfähigen Atmosphäre, die sich gebildet hatte, wurden weitere Feuerwehrkräfte nachalarmiert. Zwei Firmengebäude wurden geräumt und der Heiligkreuzweg gesperrt. Der Betreiber der Tankstelle hatte den Betrieb bereits eingestellt und Notabschaltungen aktiviert, bevor die Feuerwehr alarmiert wurde.

Kanäle gespült und belüftet

Die Feuerwehr, der Wirtschaftsbetrieb und das Umweltamt stellten fest, dass offenbar Benzin in die Kanalisation gelangt war und sich die hochexplosiven Dämpfe im Kanalsystem verteilten. Während die Feuerwehr den Brandschutz sicherstellte, saugten die Einsatzkräfte die Dämpfe mit einem explosionsgeschützten Lüfter ab. Gleichzeitig wurde die Kanalisation mit großen Mengen Wasser gespült, um die Konzentration des Benzins zu senken. Das entstandene Benzin-Wasser-Gemisch saugten die Helfer mit Saugwagen ab.

Zur Sicherheit schalteten die Stadtwerke das gesamte Tankstellengelände stromlos. Außerdem informierte die Feuerwehr das Klärwerk, dass dort kontaminiertes Wasser ankommen könnte. Die Maßnahmen dauerten bis etwa 15 Uhr, da sowohl das Abwassernetz der Tankstelle als auch das öffentliche Kanalnetz betroffen waren. Erst dann waren keine Benzindämpfe mehr messbar.

Die geräumten Firmengebäude konnten ab 14 Uhr wieder genutzt werden. Die betroffene Tankstelle bleibt bis zu einer Überprüfung durch eine Fachfirma geschlossen. Wie das Benzin in das Abwasser gelangen konnte, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Feuerwehr Mainz war mit 16 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen vor Ort.

Auch der Busverkehr war betroffen. Einige Linien wurden laut der Mainzer Mobilität umgeleitet, Haltestellen entfielen.