Ärger im „Heiliggeist“: 35 reservierte Plätze bleiben leer

Wenn Gäste nicht kommen, obwohl sie vorher reserviert haben, ist das für Restaurantbetreiber immer ärgerlich. Im „Heiliggeist“ hat ein Fall am Mittwoch jedoch für besondere Aufregung gesorgt.

Ärger im „Heiliggeist“: 35 reservierte Plätze bleiben leer

Zahlreiche Tische blieben am Mittwochabend im „Heiliggeist“ leer: Eine 35-köpfige Gruppe, die die Plätze reserviert hatte, ist nicht gekommen – ohne abzusagen. Das sei mittlerweile kein Einzelfall mehr, erzählt Co-Betreiberin Alicia Aslan.

Für Aslan an diesem Fall besonders ärgerlich: Als die Gruppe von 35 Leuten nicht kam, habe sie die Ansprechpartnerin angerufen. Auf die Frage, ob sie die Reservierung noch wahrnehmen wollen, habe die Frau einfach aufgelegt – und auch auf weitere Anrufe nicht mehr reagiert. Offenbar habe es sich auch nicht um eine private Feier, sondern um ein Firmenevent gehandelt. „Da steht doch normalerweise mindestens einen Tag vorher fest, wenn eine Feier ausfällt“, so Aslan.

35 Plätze wie am Mittwoch seien die bisher größte Reservierung, die im „Heiliggeist“ ohne Ankündigung weggefallen ist. Der einzige Fall sei es jedoch nicht. Immer wieder würden Gäste nicht vorher absagen, auch bei größeren Gruppen komme es inzwischen häufiger vor. „Vor Corona hatten wir sowas nie“, sagt Aslan. Seit der Pandemie passiere es immer häufiger, dass Reservierungen nicht abgesagt, sondern einfach nicht wahrgenommen werden. „Ich weiß wirklich nicht, woran es liegt, dass es den Leuten jetzt so egal ist.“

Nicht nur für „Heiliggeist“ ein Problem

Zwar habe das „Heiliggeist“ insgesamt 270 Plätze, sodass kleinere Ausfälle nicht sehr stark ins Gewicht fallen würden, so Aslan. Doch bei größeren Gruppen fielen besondere Vorbereitungen an, die am Mittwoch schließlich umsonst gewesen seien: Tische und Stühle wurden umgestellt, mehr Personal eingeplant, andere Reservierungsanfragen abgelehnt. „Es ist ja nicht schlimm, dass abgesagt wird“, stellt Aslan klar. „Aber man sollte einfach vorher Bescheid geben.“

Nicht nur das „Heiliggeist“ habe mit dem Problem zu kämpfen. „Da haben viele andere Kollegen noch viel mehr zu kämpfen“, sagt Aslan. Vor allem bei Restaurants, die weniger Plätze haben oder weiter außerhalb liegen, sei schon der Ausfall kleiner Reservierungen schädlich für das Geschäft. „Bei denen ist es natürlich schon schlimm, wenn Zweier- bis Vierer-Tische nicht kommen.“ Sollten auch weiterhin so viele Gäste unangekündigt ausfallen, sieht Aslan nur eine Konsequenz für die Mainzer Gastronomie: Stornogebühren.