Noch gibt es sie, die Traditionsmetzgereien in Mainz. Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr Familienbetriebe ihr Geschäft aufgegeben haben, existieren noch knapp mehr als zehn in der Stadt. Darunter sind auch einige Handwerksbetriebe, die Fleisch nicht nur verarbeiten, sondern sogar noch selbst schlachten. Hier eine Auswahl.
„Positives Kunden-Feedback“
In der Lotharstraße besitzt die Metzgerei Harth eine Filiale. Das Familienunternehmen aus Stadecken-Elsheim schlachtet noch selbst und stellt nach eigenen Angaben 99 Prozent seiner Waren auch selbst her. Für Metzgermeister Andreas Harth ist es besonders wichtig zu wissen, woher das Fleisch stammt, das er verarbeitet. „Wir wissen mit der eigenen Schlachtung um Rasse, Aufzucht, Futter, Tierwohl und Tiertransport.“ So könne er die von seinem Betrieb angepriesene Regionalität und Frische auch wahren. Deshalb arbeite die Metzgerei Harth seit 38 Jahren mit dem Landwirt Theobald aus Hochstätten/Bad Kreuznach zusammen. Und die Kundschaft scheint dies offenbar zu schätzen, auch wenn das Fleisch seinen Preis hat.
„Wir bekommen viel positives Feedback unserer Kunden, die zu 95 Prozent Stammkunden sind. Die wissen, was sie an uns beziehungsweise unseren Waren haben“, sagt Harth. Die eigene Schlachtung inklusive aller Gebühren und Anforderungen sei jedoch kein günstiges Unterfangen. Deshalb müsse man in Zeiten von Energiepreis-Explosion sowie der allgemeinen Inflation einen leichten Mengenrückgang verzeichnen.
Auch die Metzgerei Lumb, mit einem Geschäft in der Großen Langgasse vertreten, schlachtet nach eigenen Angaben noch selbst. „Unser Fleisch stammt von ausgewählten Bauernhöfen der Region“, heißt es auf der Webseite des Betriebs. So achte man beim Einkauf darauf, dass das Fleisch von regionalen Bauern und Viehzüchtern stammt. Für die Qualität und Frische der in eigener Schlachtung hergestellten Waren seien dabei eine gesunde Fütterung und Stallung sowie kurze Transportwege entscheidend, gibt die Metzgerei an, die noch jeweils ein Geschäft in Ober-Olm und Nieder-Olm betreibt.
Dass aus „voller Überzeugung“ all ihre Waren „zu 100 Prozent“ selbst hergestellt sind, gibt auch die Landmetzgerei (und Wildkammer) Schuck auf ihrer Website an. So stammten beispielsweise Jungenbullen - und Schweinefleisch aus eigener Schlachtung. Zudem sei alles „100 Prozent regional“, so die Metzgerei, die auch noch ein Geschäft im rheinhessischen Schwabenheim an der Selz besitzt.
Fleisch aus der Region
Wenn auch nicht aus eigener Schlachtung, aber nach eigenen Angaben „zu 100 % hausgemacht“, sind die Produkte, die die Metzgerei Frankenberger in der Schießgartenstraße anbietet. Das Fleisch für die Waren stamme auch aus der Region. „Zum Beispiel aus der Rinderzucht von Mike Kaltwasser im Taunus“, erklärt die Metzgerei, die vom Magazin „Feinschmecker“ 2022 zur besten in Rheinland-Pfalz ernannt wurde (wir berichteten), auf ihrer Webseite.
Ebenfalls mit zu den „Top-Betrieben“ zählen laut „Feinschmecker“ die Mainzer Metzgereien Walz, Graaf und Haas. Bei letzterer stamme das Fleisch „am liebsten aus der Region“. Zudem gehörten zum Warensortiment „ausnahmslos“ selbstgemachte Produkte, gibt das Unternehmen mit Geschäft in der Essenheimer Straße an. Beim Mombacher Familienbetrieb Walz stammten die Waren, die man auch in einem Automaten rund um die Uhr kaufen kann, nach eigenen Angaben aus eigener Herstellung und das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung.
Selbst geschlachtet wird wiederum auf dem „Hofgut Acker“, das sich etwas außerhalb von Mainz in Bodenheim befindet. Wie der Betrieb angibt, leben auf dem Hof „Rinder, Schweine und Hühner, die von uns gefüttert, gepflegt und direkt im Hofgut auch geschlachtet und verarbeitet werden.“ Die direkte Schlachtung vor Ort soll den Tieren den stressigen Transport ersparen, was sich auch sehr gut auf die Fleischqualität auswirke, heißt es auf der Webseite.
Ihr kennt noch weitere Metzgereien in Mainz und in Rheinhessen, die selbst schlachten? Dann postet diese unter den Artikel.
