Wer momentan die Ludwigsstraße entlangläuft, wird sich vielleicht schon gewundert haben: Seit dem Mittwochabend trägt die Gutenbergstatue gegenüber dem Mainzer Staatstheater eine riesige rote Krawatte. Sieben Meter lang ist sie und reicht Gutenberg fast bis zu den Knien. Umgelegt hat sie ihm der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) am Mittwochabend in feierlicher Runde.
Initiiert wurde die Aktion von der Kroatischen Kulturgemeinschaft Mainz e.V., Anlass war der „Welttag der Krawatte“ am 18. Oktober. Mit dabei waren auch der kroatischen Botschafter Gordan Bakota, Mitglieder der Kroatischen Kulturgemeinschaft und die Mainzer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU). Auch eine Chor- und Tamburicagruppe war vor Ort. „Gemeinsam konnten wir die Städtefreundschaft mit unserer Partnerstadt Zagreb feiern“, schrieb Haase anschließend auf seinem Instagram-Account. Und erklärte: „In Kroatien wurde die Krawatte quasi erfunden.“
Krawatte in Kroatien erfunden
Der französische Ausdruck „à la cravate“ bedeutet so viel wie „nach kroatischer Art“. Der Ursprung liegt wohl im 17. Jahrhundert, als sich kroatische Soldaten im Dreißigjährigen Krieg der französischen Armee anschlossen und als Markenzeichen ein Tuch um den Hals trugen, das auf besondere Weise verknotet war. Erst übernahmen die Franzosen das Accessoire, dann verbreitete sich die Mode auch in anderen Ländern.
Seit vielen Jahren ist es daher in Kroatien Brauch, Denkmälern am 18. Oktober Krawatten umzuhängen. „Es zeigt, wie wir uns in Europa schon immer gegenseitig über Grenzen hinweg beeinflusst und kulturell weiterentwickelt haben. Gerade in diesen Zeiten ein schönes Zeichen!“, so Haase. Für ein paar Tage wird Gutenberg also nun mit Krawatte zu sehen sein.