Am Mainzer Liebfrauenplatz herrscht Mitte Januar so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm. Ab März wird sich das ändern, wenn die Arbeiten an der Großbaustelle Gutenberg-Museum so richtig beginnen. Aktuell laufen schon die ersten Rückbauarbeiten vor Ort, das Museum steht bereits leer. Bei einem Pressetermin am Mittwoch (15. Januar) wurde ein symbolischer Schlüssel von Museumsdirektor Dr. Ulf Sölter an die Projektleiterin der Gebäudewirtschaft Mainz, Marina Bouché, übergeben. Mit dabei: Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und Altstadt-Ortsvorsteher Dr. Brian Huck (Grüne).
Der Museumsbau von 1962 wurde Anfang Oktober für Besucher geschlossen. Seitdem seien die Exponate in mehr als 100 Lkw-Fuhren abtransportiert und eingelagert worden, erklärte Museumsdirektor Sölter. Ein Teil der Exponate ist zudem seit November im Naturhistorischen Museum ausgestellt, Vitrinen wurden zum Teil an andere Museen in Deutschland weitergegeben. Für einen Sechzigerjahre-Bau wie das Gutenberg-Museum sei die Schadstoffbelastung im Gebäude relativ gering, erklärte Marina Bouché am Mittwoch. Dennoch müssen zum Teil spezielle Vorkehrungen getroffen werden, wenn Dämmungen entfernt werden, die belastet sind.
Bauzaun steht ab März
Deutlich sichtbarer werden die Arbeiten ab dem 10. März für viele Mainzer, denn ab dann wird der große Bauzaun rund um das Museum sichtbar auf den Liebfrauenplatz ragen. Wenn der Zaun steht, wird das Museum zurückgebaut, bis der Abriss endgültig startet. Das hat dann nicht nur für Mainzer Gutenberg-Interessierte Auswirkungen: Klar ist bereits, dass das Marktfrühstück 2025 nicht auf dem Liebfrauenplatz stattfinden kann (wir berichteten).
Zum Jahresende 2025 soll dann nach dem Rückbau der Abriss des Museums beginnen. Wie Baudezernentin Grosse erklärt, starten die Arbeiten an der Mailand- und Seilergasse. Wenn der Abriss abgeschlossen ist, sollen Archäologen die Baugrube untersuchen. Wie lange dieser Schritt dauert, hängt ganz davon ab, was sie vor Ort finden. Sollten vielleicht sogar Funde von historischer Bedeutung entdeckt werden, könnte sich das ganze Vorhaben erheblich verzögern. Denn wenn dieser Schritt abgeschlossen sei, dauere es nochmals drei Jahre, bis der geplante Neubau stehe.
Wie das neue Gutenberg-Museum aussehen wird und was der Bau kostet, erfahrt ihr hier: