Krebskranke Mainzer Ex-Bundespolitikerin Rößner in Erfurt schlimm beleidigt

Die Mainzer Ex-Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner ist in Erfurt massiv beleidigt worden. Selbst als sie von ihrer Krebserkrankung erzählte, hörte der Hass nicht auf, wie die Grünen-Politikerin auf Instagram offenlegt.

Krebskranke Mainzer Ex-Bundespolitikerin Rößner in Erfurt schlimm beleidigt

Die ehemalige Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Grüne) ist offenbar in Erfurt schlimm beleidigt worden. Das macht die 58-Jährige auf ihrem Instagram-Account bekannt.

„Das sieht so scheiße aus“

„Ich bin selten sprachlos. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, beginnt Rößner ihren Post. Danach erläutert sie genau, was vorgefallen ist. Demnach sei sie in einer Straßenbahn in Erfurt in Richtung Hauptbahnhof unterwegs gewesen, als sich der Vorfall ereignete. Dort sei sie von einer Frau, die in etwa Anfang/Mitte 30 gewesen sei, plötzlich angesprochen und dann beleidigt worden. „Sie sollten mal zum Frisör gehen! So, wie Sie aussehen, das sieht so scheiße aus. Lassen Sie sich am besten gleich einäschern“, zitiert Rößner die Frau.

Wie Rößner angibt, sei sie selbst im ersten Moment sprachlos gewesen, als sie dies hörte. Schließlich habe sie der Frau aber geantwortet, dass sie Krebs habe, schreibt die Politikerin in ihrem Post. Doch anstatt sich bei Rößner zu entschuldigen, ließ die junge Frau die schwere Erkrankung Rößners offenbar völlig kalt. Wie die Ex-Bundestagsabgeordnete angibt, habe die Frau ihr schließlich nur entgegnet, dass ihr das „scheißegal“ sei.

Auch danach beruhigte sich die Situation nicht. „Als meine Freundin sie fragte, ob sie immer so zu ihren Mitmenschen sei, sagte sie: ‘Nur zu Ihnen, weil Sie scheiße sind. Sie Arschlöcher’“, beschreibt die Grünen-Politikerin die Situation in der Straßenbahn. Danach habe betretenes Schweigen und Kopfschütteln bei den anderen Fahrgästen geherrscht.

Großer Zuspruch für Rößner

Am Ende ihres Posts fragt Rößner nun ihre Follower: „Wie sollte man in so einer Situation reagieren? Was würdet ihr tun?“ Auf ihre Frage erhält die 58-Jährige zahlreiche Reaktionen und großen Zuspruch. Die Kommentare reichen von der Empfehlung, den Vorfall zur Anzeige zu bringen, bis zum Ratschlag, die Beleidigungen nicht persönlich zu nehmen. Eine Nutzerin kommentiert die zunehmende Verrohung in der Gesellschaft, während ein anderer Nutzer rät: „Liebevoll reagieren und ihr ein gutes Leben wünschen. Sie scheint verloren zu sein, nach Aufmerksamkeit zu schreien. Liebe gegen den Hass.“

Hintergrund

Tabea Rößner hatte im Februar dieses Jahres ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht und erklärt, dass sie sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen will: