Die Baustelle in der Augustinerstraße sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Diskussionen und wurde sogar als „Schandfleck der Altstadt“ bezeichnet. Der Grund: Seit Jahren ist das Haus mit der Nummer 22 in ein Gerüst gehüllt. Das ist auch dem Graffiti-Künstler Cesar One.SNC aufgefallen. Er hat sich nach dem letzten Merkurist-Artikel zu diesem Thema an den Eigentümer des Hauses und die Baufirma gewandt.
Der Künstler möchte zwar anonym bleiben, gegenüber Merkurist verrät er aber, dass er seit mehr als 20 Jahren in der Szene unterwegs sei. In Mainz könne man auch bereits einige seiner Kunstwerke bewundern: Cesar One.SNC hat im Auftrag der Mainzer Stadtwerke mehrere Stromkästen besprüht.
Mainzelmännchen auf der Baustelle
Jetzt hat er sich die Verkleidung des Baugerüsts um den „Schandfleck“ der Altstadt vorgenommen. Sein neues Graffito zeigt drei Mainzelmännchen, die den Schriftzug „Jonas 106“ umrahmen. Auf die Frage, ob der Name eine bestimmte Bedeutung habe, antwortet der Künstler: „ Nein, das war einfach ein Name, den ich mir ausgedacht habe. Ich wollte nicht zum dreihunderttausendsten Mal meinen Künstlernamen umsetzen.“
Ursprünglich sei ein Weihnachtsmotiv geplant gewesen. Dass es jetzt anders gekommen ist, liege an einigen Absprachen, die getroffen hätten werden müssen, bevor er loslegen konnte. Insgesamt habe er drei bis vier Tage gebraucht, um das Bild fertigzustellen. Bei schlechtem Wetter sei das Sprühen nicht möglich. Der Künstler ist Frau Gruber vom Mainzer Stadtplanungsamt besonders dankbar: Weil sie es schnell genehmigte, konnte er mit seinem Auto bis vor das Baugerüst fahren und so effizienter arbeiten.