Mindestens 1000 Euro muss eine Braut für ihr Outfit ausgeben – wenn es neu ist. Dann trägt sie es einmal, manchmal zweimal. Hinzu kommen Accessoires, die Kleidung für den Bräutigam sowie Location, Menü, Trauredner, Fotograf, DJ. „Die Kosten für eine Hochzeit sind extrem gestiegen in den vergangenen Jahren“, hat Elina Goldmann-Dänner festgestellt.
Sie ist überzeugt davon, dass immer mehr Frauen dazu bereit sind, ihr Kleid zu leihen oder ein bereits getragenes zu kaufen. 50 Prozent des Neupreises kostet ein Second-Hand-Brautkleid in der Regel, inklusive Reinigung. „Das ist nicht nur günstiger, sondern auch viel nachhaltiger“, so Goldmann-Dänner im Merkurist-Gespräch.
Mit dieser Überzeugung und ihrer Begeisterung für Brautmode hat sie nun ihren eigenen Store in Mainz eröffnet, den wohl einzigen seiner Art in der Stadt. „Goldstück“ nennt sie ihr „Bridal Loft“, es befindet sich in einem großzügigen Raum im Mainzer Ortsteil Drais.
Kleiderverleih und individuelle Termine
Vintage-Mode gibt es bei ihr nicht, ihre Kleider sind maximal vier Jahre alt. Auch Ausstellungsstücke aus Brautmodengeschäften hat sie im Angebot. Zudem bietet sie an, Kleider zu verleihen. Individuelle Termine vor Ort gibt es über das Buchungstool auf der Webseite. Aktuell sind ausschließlich freitags und samstags Termine möglich, doch je nach Nachfrage möchte Goldmann-Dänner die Zeiten ausbauen. Sie will sich viel Zeit für die Beratungen nehmen, bietet der künftigen Braut und ihren Freundinnen Gin Tonic, Sekt oder Cappuccino an.
Damit sie sich schon vorher einen Überblick verschaffen können, lässt Goldmann-Dänner die Kleider nach und nach abfotografieren und stellt sie auf ihre Webseite – eigentlich untypisch in der Branche. „Ich möchte transparent sein, auch was die Preise betrifft.“ So können sich ihre Kundinnen auch schon im Vorhinein eine Wunschliste erstellen.
Obwohl sie erst seit ein paar Tagen geöffnet hat, seien bereits etliche Anfragen bei ihr eingegangen, berichtet sie. Sie hat sich schon ein kleines Netzwerk aufgebaut, etwa mit einem Shop für Trockenblumen, mit einem Designer, dessen Schuhe veränderbar sind, und einem Anbieter von Wickelkleidern. Auch arbeitet sie mit zwei Nähereien zusammen, bei denen die Kleider angepasst werden können.
Vielleicht, so Goldmann-Dänner, werde sie ihr Loft in den Sommermonaten, in denen weniger Kleider ausgesucht werden, als Getting-Ready-Location anbieten oder als Startpunkt für Junggesellinnenabschiede.
Ihr findet „Goldstück Braut“ in der Marc-Chagall-Straße 76. Termine könnt ihr über die Webseite vereinbaren.