Streik am Mainzer Staatstheater

Am Dienstagmorgen streikte erstmals die Bühnengewerkschaft DGBA. Die Beschäftigten fordern Entlastung und Planbarkeit.

Streik am Mainzer Staatstheater

Etwa 40 Beschäftigte des Mainzer Staatstheaters haben am Dienstagvormittag rund 30 Minuten lang gestreikt. Am Gutenbergplatz vor dem Theater forderten sie unter anderem verbindliche Wochenarbeitspläne, einen freien Tag pro Woche und Ruhezeit vor und zwischen Proben.

Zum Streik aufgerufen hatte die Gewerkschaft GDBA (Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger). Bei dem Warnstreik handelte es sich um den ersten bundesweiten Warnstreik der GDBA.

Tarife sind nicht zeitgemäß

„Unsere Arbeitsgesetze sind aus dem letzten Jahrhundert. Nachtruhen werden nicht eingehalten, Arbeitszeiten nicht ausgeglichen. Man muss ständig verfügbar sein. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatem liegt im Grabe. Natürlich ist Flexibilität am Theater wichtig, aber man kann nicht immer alles andere hinten anstellen“, erzählt ein Streikender gegenüber Merkurist. Das Problem liege nicht bei der Intendanz als Arbeitgeber, sondern bei den Ländern, Kommunen und dem Bühnenverein. „Es ist ein bundesweites Problem. Unsere Tarife und Gesetze sind nicht mehr zeitgemäß. Die Gewerkschaft ist da leider immer hinten dran gewesen.“

Das wird gefordert

Die Schwestergewerkschaften BFFS und GDBA fordern bereits seit einigen Monaten bei Tarifverhandlungen fünf Stunden Ruhezeit vor der Vorstellung, verbindliche Wochenpläne, eine 39-Stunden-Woche, Ausgleichsregelungen für Überstunden und Regelungen für Überstundenzuschläge. Im Februar fanden bereits Verhandlungen in Hamburg statt, aktuell außerdem in Berlin.

Die Gewerkschaften möchten die Verhandlungen bis April abschließen. Bei einzelnen Forderungen habe es schon Fortschritte gegeben, gegen andere, wie die 39-Stunden-Woche, werde sich gesträubt.