Ärger um Flyer-Werbung von Burschenschaft an Mainzer Schulen

Die vom Verfassungsschutz beobachtete Burschenschaft Germania Halle zu Mainz hat offenbar unerlaubt Flyer an Schulen verteilt. Eine Schule reagiert mit Hausverbot.

Ärger um Flyer-Werbung von Burschenschaft an Mainzer Schulen

An zwei Mainzer Schulen sind Werbeflyer einer umstrittenen Mainzer Burschenschaft aufgetaucht. Das Frauenlob-Gymnasium reagierte jetzt mit einem Hausverbot. Darüber berichten die Allgemeine Zeitung und auch der SWR.

Verfassungsschutz beobachtet Burschenschaft

Wie die Aufsichtsdirektion ADD mitteilte, wurden am Frauenlob-Gymnasium und an der Gustav-Stresemann-Schule Flyer der Burschenschaft Germania Halle zu Mainz ausgelegt. Die Studentenverbindung, die vom rheinland-pfälzischen Verfassungsschutz beobachtet wird, warb darin mit Freibier um Nachwuchs und bezeichnete die Universität als „linken Sumpf mit Denkverboten“. Ähnliches schreibt die Burschenschaft auch in einem Instagram-Post. Laut ADD dürften Flyer und Broschüren jedoch nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Schulleitung verteilt werden. In diesen konkreten Fällen sei eine solche Genehmigung jedoch weder angefragt noch ausgesprochen worden.

„Skandal, der Konsequenzen haben muss“

Kritik an der Aktion der Burschenschaft kommt nun auch von der SPD Mainz-Oberstadt, aus deren Sicht das Vorgehen von Germania Halle „ein Skandal ist, der Konsequenzen haben muss“. Wie der stellvertretender Ortsvorsteher David Wilk mitteilt, seien die Hausverbote, wie es beispielsweise beim Frauenlob-Gymnasium ausgesprochen wurde, eine richtige Maßnahme. Solche Hausverbote würden aber bei Weitem nicht genügen. „Die Stadt sollte rechtliche Schritte prüfen, damit sich so etwas nicht wiederholt.“

Es könne nicht sein, dass eine Studentenverbindung mit Kontakten in der rechtsextremen Szene ohne Weiteres ihr Gedankengut bei Schülern verbreite. Schulen müssten Orte der Demokratie bleiben, so Wilk. „Und dafür muss die Stadt und der Staat sorgen.“ Eine Verwarnung der demokratiefeindlichen Verbindung sowie eine engere Überwachung durch den Verfassungsschutz wären dafür ein Anfang. Laut Polizei sind die Inhalte der Flyer allerdings nicht strafbar.