Nach Farb-Attacke: Mainzer Burschenschaft meldet sich zu Wort

Unbekannte haben am vergangenen Wochenende eine Burschenschaft in der Mainzer Oberstadt mit dem Farb-Slogan „Nazi-Schweine“ versehen. Nun meldet sich die Burschenschaft zu Wort – und stellt die Situation dramatischer als die Polizei dar.

Nach Farb-Attacke: Mainzer Burschenschaft meldet sich zu Wort

Nach einer Farbattacke auf die Burschenschaft „Germania Halle“ in der Mainzer Oberstadt haben sich nun die Mitglieder der Burschenschaft mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. In der Stellungnahme der Gruppe klingt der Angriff vom Wochenende deutlich dramatischer, als zuvor von der Polizei beschrieben.

An das Haus einer Burschenschaft in der Mainzer Oberstadt hatten Unbekannte in der Nacht auf Samstag den vier Meter breiten Schriftzug „Nazi-Schweine“ in grüner Farbe gemalt. So berichtete die Polizei am vergangenen Wochenende. Um kurz nach Mitternacht seien Rollläden und Fenster sowie mindestens eine Tür mit Gegenständen beworfen und so beschädigt worden, hieß es von der Polizei weiter.

Das sagt die Burschenschaft

Die Burschenschaft selbst stellt den Vorfall durchaus anders da: „Laut Augenzeugenberichten schlugen bis zu 20 schwarz vermummte Personen, mit Hämmern und anderen Gegenständen bewaffnet, konzertiert von drei Richtungen zeitgleich auf Fenster und Eingangstür sowie eine dort befestigte Überwachungskamera ein. Zeitgleich wurde die Frontfassade großflächig besprüht.“ Nur aufgrund „der geistesgegenwärtigen Reaktion der Anwesenden“, habe ein Eindringen der Angreifer und „somit Schlimmeres“ verhindert werden können.

Der Vorfall vom Wochenende reihe sich in eine ganze Serie von Angriffen auf das Haus ein. „Als Burschenschaft Germania Halle zu Mainz setzen wir uns seit unserer Gründung im Jahr 1861 konsequent und standhaft für die Freiheit der Meinung und des Wortes ein. Als Folge dieses Engagements sahen wir uns schon häufig den Attacken unserer Gegner ausgesetzt.“ Die Burschenschaft lehne Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung ab und werde sich von den „Straftätern schon gar nicht in eine politische Ecke drängen und diffamieren“ lassen, teilte sie nun mit.

Durch derartige „Einschüchterungsversuche“ lasse man sich nicht nicht davon abbringen, sich weiterhin für Meinungsfreiheit einzusetzen, erklären die Mitglieder. „Das Eintreten hierfür betrachten wir als unsere Burschenschaftliche Pflicht und derartige Angriffe stärken nur unsere Entschlossenheit!“