Rechtsrheinische Zugstrecke wird fünf Monate gesperrt

Die Riedbahn ist nicht das einzige große Bauprojekt, das die Deutsche Bahn (DB) in der Region plant. Auch die Strecke von Wiesbaden nach Koblenz wird generalsaniert – und dafür mehrere Monate lang komplett gesperrt.

Rechtsrheinische Zugstrecke wird fünf Monate gesperrt

„Generalsanierung Rechter Rhein“ heißt das nächste Mammutprojekt der DB-Tochter „InfraGO“. Die Zugstrecke von Wiesbaden nach Troisdorf (Nordrhein-Westfalen) soll vom 10. Juli 2026 bis zum 11. Dezember 2026 grundlegend erneuert werden. Der Abschnitt zwischen Wiesbaden und Koblenz wird in dieser Zeit voraussichtlich komplett gesperrt – und der Zugverkehr über Mainz und Bingen umgeleitet.

„Das Netz ist überaltert und störanfällig“, sagt Klaus Vornhusen, DB-Chef für das Land Hessen, in einer Pressekonferenz am Donnerstag. „Wir möchten mit der Generalsanierung wieder den Normalzustand der Strecke herstellen.“ Saniert werden sollen nicht nur Gleise, Weichen, Oberleitungen und Stellwerke, sondern auch zahlreiche Bahnhöfe entlang der Strecke.

„Ersparnis für den Fahrgast“

Insgesamt sollen alle Bahnhöfe an der Strecke moderner und barrierefreier werden. Besonders sanierungsbedürftig seien aber die Stationen in Biebrich, Niederwalluf, Eltville, Erbach, Hattenheim, Rüdesheim und Assmannshausen – und das allein im Bereich Wiesbaden und Rheingau.

Statt in mehreren kleinen Baustellen soll die rechte Rheinstrecke in einem einzigen großen Bauprojekt saniert werden. Die Vollsperrung mache es möglich, zeitgleich an mehreren Bauabschnitten zu arbeiten und das Projekt schneller abzuschließen, erklärt Gerd-Dietrich Bolte, DB-Leiter für Infrastrukturprojekte in der Region Mitte. „Das ist am Ende eine deutliche Ersparnis für den Fahrgast.“

Umleitung über linke Rheinseite

Insgesamt soll das Bauprojekt den Zugverkehr in der Region wieder zuverlässiger und pünktlicher machen, fasst Vornhusen zusammen. Es gehe nicht darum, das Streckennetz für mehr Zugfahrten auszubauen. „Es könnten schon heute mehr Züge auf der Strecke fahren“, sagt er. „Man fährt sie allerdings in wirklich unbefriedigender Betriebsqualität. Das wollen wir ändern.“

Ab Juli 2026 werden die Züge der rechten Rheinstrecke dann voraussichtlich über die linke Rheinseite umgeleitet, also über Bingen und Mainz. Um die ebenfalls sanierungsbedürftige Strecke auf die höhere Auslastung vorzubereiten, seien hier bis 2025 auch einige Baumaßnahmen erforderlich.

Wie viel die „Generalsanierung Rechter Rhein“ kosten wird, ist noch nicht bekannt. „Jetzt ist eine Zeit der Abstimmung“, so Vornhusen. Was aber schon jetzt feststeht: Nach der rechten Rheinseite ist die linke dran. Voraussichtlich im Jahr 2028 soll die Zugstrecke zwischen Mainz und Koblenz generalsaniert werden.