Ärger um die Musik-Lizenzgebühren auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt: Wie die Stadt am Montag bekanntgab, muss das Bühnenprogramm in diesem Jahr fast um die Hälfte reduziert werden. Der Grund dafür seien enorme Gebührenforderungen der GEMA.
„Die unschöne Debatte zu den enormen Gebührenforderungen seitens der GEMA für die Musik auf dem Weihnachtsmarkt hat sich leider nicht in beiderseitigem Einvernehmen lösen lassen – dies gilt für viele Weihnachtsmärkte der Republik“, kritisiert Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU). Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, werde es deshalb nur noch donnerstags bis sonntags Musik auf der Bühne am Liebfrauenplatz geben.
Schon im vergangenen Jahr drohte eine neue GEMA-Regelung für eine Vervielfachung der Musik-Lizenzgebühren zu sorgen. Damals konnte sich die Stadt Mainz jedoch noch mit der GEMA einigen und durfte den alten Preis von 4600 Euro bezahlen – statt den geforderten 60.000. In diesem Jahr sei das nicht mehr möglich gewesen. „Selbst mit dem knapperen Musikprogramm gehen wir in diesem Jahr mit einer Erhöhung der GEMA-Gebühren auf das Sechsfache im Vergleich zu früheren Jahren aus der Veranstaltung“, so Matz.
„Weitreichende Gesprächsverweigerung“
Die CDU-Politikerin spricht von einer „weitreichenden Gesprächsverweigerung“ der GEMA. „Das fand ich ein bisschen schwierig.“ Sie bezweifle, dass die „bedauerliche harte Haltung“ des Verbandes zu einem positiven Ende führen werde. Die Folge seien weniger Auftrittsmöglichkeiten für regionale Musikgruppen auf dem Weihnachtsmarkt.
Mainz und die anderen betroffenen Städte hätten dieses Thema auch schon beim Städtetag angesprochen. Außerdem seien die Städte auf Bundestagsabgeordnete zugegangen. „Damit die sich dafür einsetzen, dass die Gebühren wieder auf ein vernünftiges Niveau gesetzt werden.“
Der Weihnachtsmarkt in der Mainzer Altstadt öffnet am 28. November um 11 Uhr. Die offizielle Eröffnungsfeier mit Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und Wirtschaftsdezernentin Matz startet um 17 Uhr auf der Krippenbühne vor der Gotthardkapelle. Weitere Infos zum Weihnachtsmarkt und den diesjährigen Besonderheiten findet ihr hier: