Mehr Geld für Erzieher in Mainz

Die Stadt Mainz darf ihre Kita-Fachkräfte in eine höhere Entgeltgruppe einstufen. Dafür liegt nun die Genehmigung der Kommunalaufsicht vor. Mehr als 500 Angestellte werden profitieren.

Mehr Geld für Erzieher in Mainz

Die Stadt Mainz hat grünes Licht für höhere Gehälter in ihren Kindertagesstätten erhalten. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Die Kommunalaufsicht hat den Haushalts- und Stellenplan 2025 genehmigt und damit auch die Höhergruppierung von Kita-Fachkräften zugelassen.

Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) erklärt dazu: „Die letzte Hürde ist genommen: Die Stadt Mainz darf vielen Erzieherinnen und Erziehern mehr Gehalt zahlen.“ Damit sei Mainz die erste Kommune in Rheinland-Pfalz, die in großem Umfang Kita-Stellen in die höhere Entgeltgruppe S8b einordnen darf.

Was die Entscheidung konkret bedeutet

Rund 150 Stellen in den städtischen Kitas können 2025 höher eingestuft werden. Ab 2026 dürfen etwa 52 Prozent aller Fachkraftstellen auf S8b steigen. Voraussetzung ist eine Fortbildung von 160 Stunden sowie eine Tätigkeit im entsprechenden pädagogischen Bereich. Von den Maßnahmen werden laut Stadt mittel- und kurzfristig über 500 Erzieherinnen und Erzieher profitieren.

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sowie das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz und der Kommunale Arbeitgeberverband hatten bereits im Frühjahr 2025 keine Bedenken geäußert. Nun hat die ADD in ihrer Verfügung bestätigt, dass gegen die Anhebungen von Stellen im Teilhaushalt Jugend und Familie „aufsichtsrechtlich keine Bedenken“ bestehen.

Hintergrund: Langes Ringen um die Höhergruppierung

Direkt nach Amtsantritt im Jahr 2023 hatte Oberbürgermeister Haase die Verwaltung beauftragt, Wege für eine bessere Eingruppierung zu finden. Der Stadtrat bestätigte das Vorhaben im Nachtragshaushalt 2023/2024. Die ADD hatte zunächst im August 2024 eine umfassende Umsetzung untersagt und eine detaillierte Begründung gefordert.

Daraufhin legte die Stadt Mainz ein Konzept vor, das die Notwendigkeit begründet: Demnach benötigen mehr als die Hälfte der Kita-Kinder eine besondere Förderung und damit speziell qualifiziertes Personal. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Kleinkinder, deren Zahl seit 2010 stark gestiegen ist. Das Konzept wies nach, dass 51,8 Prozent der Kinder besondere Betreuung brauchen – und ebenso viele Stellen deshalb höher eingruppiert sein müssen.