Über Nackenheim und Finthen schaffte es Fußballerin Chiara Bouziane bis zum SC Freiburg in die Frauen-Bundesliga. Nun kehrt sie zurück in die Region: zum Regionalliga-Team des 1. FSV Mainz 05.
Ende Juli gaben die 05er die Verpflichtung der ehemaligen Juniorennationalspielerin bekannt. Nach einigen Verletzungen versucht sich Bouziane nun also in der drittklassigen Regionalliga, statt in der Frauen-Bundesliga. In der Vergangenheit hatte sich Chiara Bouziane immer wieder schwere Verletzungen zugezogen – so zuletzt im April, als sie sich am Syndesmoseband verletzte. „Es wäre schön, wenn ich zu Beginn der Saison wieder fit wäre“, sagt die 27-Jährige im Gespräch mit Merkurist. „Bei Verletzungen weiß man im Endeffekt jedoch nie, wie sich das entwickelt.“
Besonders freue sie sich darauf, gegen ihren ehemaligen Verein, den 1. FC Saarbrücken, zu spielen, so Bouziane. „Da kenne ich noch ein paar Mitspielerinnen und es ist immer schön, sich wiederzusehen.“ Außer auf die kommenden Spiele freut sich Bouziane auch darüber, wieder in Mainz zu sein, ihrer Heimat. „Es war immer in meinem Hinterkopf, wieder zurückzukommen. Die Frage war nur, wann“, so Bouziane. Ihr Wechsel nach Mainz beruhe auch auf familiären Gründen: So könne sie wieder mit ihrem Ehemann Mounir Bouziane zusammenzuwohnen. Der 33-Jährige war früher selbst Fußball-Profi, spielte unter anderem auch für Mainz 05 und ist nun beim VfB Bodenheim unter Vertrag.
Unterstützung für den Mainzer Frauenfußball
Nicht nur für Bouziane, sondern auch für Mainz 05 ist der Wechsel von großer Bedeutung: „Für uns ist die Verpflichtung von Chiara ein besonderer Transfer. Ihre Erfahrung aus der Zweiten und Ersten Frauen-Bundesliga und ihre enormen offensiven Qualitäten werden unser Team bereichern und wichtig sein für unser Projekt Aufstieg“, erklärte Nadine Kreß, sportliche Leiterin des Frauenfußballs beim FSV, in einer Mitteilung zur Verpflichtung Bouzianes. Die Frauenmannschaft von Mainz 05 gibt es erst seit wenigen Jahren. „Mich freut das ganze Projekt Mainz 05. Etwas aufzubauen, ist eine spannende Aufgabe für mich. Ich hoffe, ich kann dem Verein helfen, dass der Frauenfußball etwas größer wird“, so Bouziane gegenüber Merkurist.
Noch immer sei der Frauenfußball mit gesellschaftlichen Vorurteilen belegt, nicht selten würden die Spielerinnen unterschätzt, sagt die Fußballerin. „Weil ich mich schminke, denken viele, dass ich unsportlich bin und nicht Fußball spielen kann. Wenn sie mich dann auf dem Platz sehen, ändert sich die Meinung aber schnell.“ Bouziane betont, dass Frauen mindestens genau so hart wie die männlichen Fußballer trainieren müssten, um erfolgreich zu sein. Noch immer gebe es zudem massive Unterschiede beim Gehalt der weiblichen Profis im Vergleich zu den Männer-Gehältern im Fußball.
