Bo Henriksen: So verabschiedet er sich von Mainz 05

Nicht einmal zwei Jahre war Bo Henriksen Trainer von Mainz 05. Und doch hat er in dieser Zeit so viel bewegt. Obwohl sein Aus unwürdig verlief, geht Henriksen erhobenen Hauptes.

Bo Henriksen: So verabschiedet er sich von Mainz 05

Die längste Zeit seiner über eineinhalb Jahre in Mainz war Bo Henriksen ein gefeierter Mann. Als er am Fastnachtsdienstag 2024 vorgestellt wurde, stand Mainz 05 das Wasser mal wieder bis zum Hals. Der Abstieg in die 2. Bundesliga war schon so gut wie sicher. Henriksen entzündete neues Feuer: Innerhalb der verunsicherten Mannschaft, aber auch innerhalb der Stadt. Ganz Mainz stand plötzlich wieder hinter Mainz 05, Fans reisten zu Tausenden zu Auswärtsspielen, um das Team zu unterstützen. Mit Erfolg.

Als er im Mai 2025 Mainz 05 zum ersten Mal seit beinahe zehn Jahren wieder nach Europa führte, lag ihm die Stadt endgültig zu Füßen. Ihm, dem verrückten Dänen mit den langen Haaren, den flotten Sprüchen und dem unverwechselbaren Ritual, vor jedem Spiel brüllend und gestenreich in die Mainzer Fankurve zu rennen.

Ein trauriger Abschied

Kurz vor Weihnachten 2025 hat sich das Blatt gewendet. Henriksen wirkt ratlos, seine Mannschaft ängstlich und mindestens genau so verunsichert wie damals, im Februar 2024, als er ihr neuen Mut gab. Henriksen scheint den Draht zur Mannschaft verloren zu haben – und die Mannschaft den Draht zu den treuen Fans. In Rumänien am letzten Donnerstag (0:1) pfiffen sie ihr Team noch aus – nach dem peinlichen 0:4 am Sonntag in Freiburg ignorierten sie ihre Spieler und gingen frustriert nach Hause.

Ein trauriger Abschied ist es sowieso, ein unwürdiger Abschied ist es aber auch. Es ehrt Bo Henriksen sehr, dass er in der Mitteilung über seine Freistellung am Mittwoch so warme Worte für Mainz 05 findet: „Mainz 05 ist ein toller Verein mit vielen tollen Menschen und tollen Fans. Wir haben gemeinsam sehr viel erreicht, ich bin total dankbar für die vielen Erlebnisse und die gemeinsame Zeit. Danke für die großartige Unterstützung! In dieser Saison ist es uns leider nicht gelungen, den gleichen erfolgreichen Fußball zu spielen, obwohl wir bis zuletzt dafür gekämpft haben. Das ist leider auch Fußball. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft von Herzen alles Gute und drücke die Daumen für die nächsten Spiele und eine erfolgreiche Saison.“

So sagt man Lebewohl!