Die Flugrouten am Frankfurter Flughafen sollen sich in den kommenden Jahren ändern. Wie die Deutsche Flugsicherung und die Fraport AG mitteilen, sollen künftig mehr Flugzeuge über den Taunus fliegen. Das würde auch Auswirkungen auf Mainz und Wiesbaden haben.
Hintergrund ist ein neues Betriebskonzept, das die Betreibergesellschaft Fraport und die Deutsche Flugsicherung (DFS) derzeit erarbeiten. Die Änderungen betreffen die Abflüge in westlicher Richtung, die an etwa 70 Prozent aller Tage geflogen werden. Denn erwartet wird, dass sich die Zahl der Flugbewegungen bis zum Jahr 2033 erheblich steigern wird: Während es im vergangenen Jahr 441.000 Starts und Landungen gegeben hatte, sollen diese auf 560.000 pro Jahr steigen.
Mehr Flüge Richtung Taunus
Zwar sollen auch künftig 65 Prozent der Abflüge über die Startbahn West abgewickelt werden, doch die sogenannte Südumfliegung mit einer weit gezogenen Kurve über Mainz und Wiesbaden soll seltener genutzt werden. Stattdessen ist geplant, dass ein deutlich größerer Teil der von der Centerbahn startenden Flugzeuge unmittelbar nach dem Abheben in Richtung Taunus (Nordwesten) aufsteigen. Außerdem würden die Flugzeuge künftig in einem steileren Winkel abheben, was zu weniger Lärmbelastung für die Menschen am Boden führen könnte.
Grund für die Änderung sind Sicherheitsbedenken: Lotsen der Flugsicherung haben bei der Südumfliegung immer wieder potenzielle Sicherheitskonflikte mit Starts von der Startbahn West registriert. Die beiden Bahnen können daher nicht unabhängig voneinander gesteuert werden.
„Wir haben bei der Weiterentwicklung des Betriebskonzeptes sehr darauf geachtet, die Abweichungen zum bestehenden Betriebskonzept so gering wie möglich zu halten und die Lärmauswirkungen für die Region zu minimieren“, versichert Dr. Pierre Dominique Prümm, Vorstand Aviation und Infrastruktur der Fraport AG.