„Mainzeline“ wird auf Instagram zur Mainz-Influencerin

Privat ist sie Lena aus der Mainzer Oberstadt, im Internet jedoch kennt man sie als „Mainzeline“. Vor allem auf Instagram verfolgen viele Menschen täglich, was Lena mit ihnen teilt. Wie sie mit Mainzer Food-Content bekannt wurde.

„Mainzeline“ wird auf Instagram zur Mainz-Influencerin

Gerade hat ihr Instagram-Account „Mainzeline“ 30.000 Follower erreicht – dabei postet die 32-jährige Lena aus Mainz erst seit etwas mehr als einem halben Jahr dort regelmäßig öffentlich über „ihre Foodreise durchs Rhein-Main-Gebiet“, wie sie es nennt. Vor allem gibt sie Einblicke in Mainzer Restaurants. Im Merkurist-Interview hat Lena darüber gesprochen, wie sie zu Mainzeline wurde und was ihre Tätigkeit als Digital Creator für ihren Alltag bedeutet.

Merkurist: Hallo Lena. Wie kam es zu deinem Instagram-Account?

Lena: Den gibt es schon seit 2012, als ich von Münster nach Mainz gezogen bin. Ich habe da schon immer Food- und Reisetipps geteilt, aber mal mehr, mal weniger viel. Letztes Jahr (Anm. d. Redaktion: 2024) habe ich dann in meinem Hauptjob nicht mehr so viele Social-Media-Projekte gehabt. Und dann fehlte mir das total und ich dachte, ich muss diese Leidenschaft woanders ausleben. So habe ich Mainzeline etwas mehr zum Leben erweckt.

Das heißt, die Follower kamen recht schnell?

Ja, ich habe dann versucht, alle zwei Tage ein Video zu machen und viel unterwegs zu sein. Das kam richtig gut an und das positive Feedback hat mich weiter bestärkt. So konnte ich in einem halben Jahr über 25.000 Follower generieren. Vorher bin ich auf etwa 1500 herumgedümpelt.

Gibt es einen Moment, an dem du realisiert hast: Jetzt geht es richtig ab?

Ja, das war, als die Croissant-Bar hier in Mainz aufgemacht hat und ich dort war. Das Video ist richtig viral gegangen. Anscheinend hat sowas hier noch gefehlt, da hat man gemerkt: Ich habe richtig einen Nerv getroffen. Das war für mich skurril, weil ich da mal eben in der Mittagspause hingegangen bin. Ich fand es zwar mega lecker, aber das Video war im Vergleich nicht aufwendig produziert. Da sieht man, dass man virale Hits nicht planen kann, nur Weichen stellen.

Das klingt so, als würdest du deinen Account aber schon sehr professionell angehen?

Ich habe Erfahrung darin, beruflich Social-Media-Kanäle zu betreuen, etwa den von „H2O – Plötzlich Meerjungfrau“, aber auch einen Baufinanzierungskanal oder einen zur Aufklärung von Mädchen und Frauen. Da habe ich mir die ganzen Mechanismen schon gemerkt. Man muss aber auch sagen, Essen und Ausflüge sind dankbare Themen.

Bist du außer Instagram noch auf anderen Plattformen zu finden?

Ich habe noch einen TikTok-Kanal, das mache ich parallel. Da bin ich aber nicht so intensiv dabei. Ich poste dort auch dieselben Videos wie auf Instagram. Auf Instagram gibt es auch die etwas seriösere Zielgruppe, würde ich sagen. Mit YouTube würde es mir zu viel werden. Eigentlich schneide ich jeden Abend Reels und vertone. Mainzeline frisst unter meinen Hobbys neben Sport am meisten Zeit, aber ich mache es echt gerne.

Kannst du gut einschätzen, wer dir am ehesten folgt?

Von den Statistiken her sind es zu 75 Prozent Frauen. Von der Altersrange folgen mir am ehesten Leute zwischen 25 und 34, aber dicht gefolgt von der Gruppe zwischen 35 und 45. Also Leute in meinem Alter.

Ich muss auch sagen, ich bin mit meiner Community mega happy. Ab und zu werde ich sogar angesprochen, letztens hat mich zum Beispiel eine Frau in Wiesbaden erkannt. Sie rief: „Hey, Mainzeline!“ Das sind dann oft so richtig bodenständige, sympathische Frauen Anfang 30. Das ist das schönste Feedback und freut mich sehr. Natürlich kommen auch viele Nachrichten per DM.

Kannst du dir vorstellen, irgendwann Digital Creator in Vollzeit zu sein?

Nein. Es ist das tollste Hobby, aber das soll es auch bleiben. Das liegt vor allem daran, dass man sich sonst so abhängig macht von den Plattformen. Man hat ja an TikTok gesehen, dass es ganz schnell damit vorbei sein kann. Oder Instagram könnte irgendwelche Regeln für Kreatoren aufstellen. Das sind mir zu große Risikofaktoren. Außerdem ist der Algorithmus nicht immer dein Freund und man kann sogar gehackt werden von irgendwelchen Leuten. Das muss einem schon klar sein.

Außerdem hätte ich Angst, dass mir dann die Leichtigkeit verloren geht. Mir wird immer gespiegelt, dass mein Content authentisch rüberkommt, und ich will auch echt und unbeschwert sein. Ich glaube, wenn Druck dahinter wäre oder ich jeden Tag etwas in die Kamera halten müsste, wofür ich Geld bekomme, würde ich meine Glaubwürdigkeit verlieren.

Hast du denn eine Vorliebe, wo du hingehst? Eher Fine Dining oder ganz bunt gemischt?

Eher unkompliziert. Ich liebe gute, bodenständige Küche, aber probiere gerne alles. Super wohl fühle ich mich zum Beispiel in den Cafés in der Neustadt. Aber generell finde ich, Mainz hat richtig viel zu bieten. Wir können eigentlich vom Angebot her fast mit Frankfurt mithalten.

Eine Einschränkung habe ich vielleicht: Ich möchte nicht so gerne Ketten unterstützen, sondern die individuellen Gastronomen supporten. Ich finde es crazy, sich in der Gastro selbstständig zu machen, mit diesen ganzen Auflagen. Und darum feiere ich das total.

Vielen Dank für das Gespräch, Lena!

Lena stand uns auch in einem kleinen Video noch Rede und Antwort zu Fragen rund um das Thema Mainz. Hier könnt ihr euch die Aufnahme anschauen: