Rund um das Mainzer Tierheim und die Tierparks in Gonsenheim und im Stadtpark soll an Silvester nicht mehr geböllert werden. Ein offizielles Verbot ist das zwar nicht – aber ein dringender Appell der Stadt an alle Mainzer.
„Hier nicht böllern!“
Denn für viele Tiere bedeute der Jahreswechsel enormen Stress: Sie würden sich vor dem Lärm, den grellen Blitze und unbekannten Gerüchen häufig so sehr erschrecken, dass sie bleibende Schäden zurückbehalten und an den Folgen sterben können, erklärt die Stadt am Donnerstag.
Gemeinsam mit der Mainzer Design-Agentur Einfallswinkel haben die Stadt, der Tierschutzverein Mainz und der Förderverein Wildpark Mainz-Gonsenheim nun die Informationskampagne „Hier nicht böllern!“ ins Leben gerufen. Auf Plakaten, Bannern, Flyern und im Internet fordern sie dazu auf, in der Nähe des Tierheims und den Tierparks auf Feuerwerk zu verzichten.
Gesichter der Kampagne sind die Tiere selbst: Während Hund Grigore, Katze Toulouse und Taube Hedwig das Tierheim in der Zwerchallee repräsentieren, stehen das Kaninchen Karla, Ziegenbock „Der kleine Mann“ und Papagei Rico stellvertretend für die Tiere des Wildparks Gonsenheim und der Anlagen im Stadtpark.
Gesetzeslage lässt Böllerverbot nicht zu
Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) bezeichnet den Tierschutz als „Herzensangelegenheit“. Nach den Vorkommnissen im vergangenen Jahr habe man die Kampagne gemeinsam mit verschiedenen Ämtern, dem Tierschutzverein und dem Förderverein Wildpark entwickelt. „Mein Appell wäre: Das Geld für die Böller lieber dem Tierheim spenden“, so Haase.
Feuerwerk am Tierheim, dem Wildtierpark oder im Stadtpark komplett zu verbieten, sei aktuell gar nicht möglich. „Die Gesetzeslage lässt ein generelles Verbot in diesen Arealen weiterhin nicht zu, aber wir sind uns alle einig, dass Handlungsbedarf besteht“, sagt Ordnungsdezernentin Manuela Matz (CDU). Eine Initiative des Landes Rheinland-Pfalz, das Sprengstoffgesetz zugunsten des Tierschutzes zu ändern, scheiterte im November vor dem Bundesrat.
Weitere Informationen zur neuen Kampagne findet ihr hier.