Einsätzkräfte der Mainzer Feuerwehr und der Deutschen Bahn haben am Freitagabend rund 200 Personen aus einer defekten S-Bahn evakuiert, die im Mainzer Tunnel liegengeblieben ist.
Wie die Feuerwehr meldet, ging um 19:26 Uhr ein Notruf aus dem Zug in der Feuerwehrleitstelle ein. Eine Frau gab an, dass die S-Bahn, in der sie sitze, seit anderthalb Stunden im Tunnel stehe. Zudem sei es stickig und ihr übel. Ein Kontakt zur Notfallleitstelle bestätigte schließlich, dass eine S-Bahn aufgrund eines Defektes im Mainzer Tunnel stehe. Um die Lage zu erkunden, wurden Einsatzkräfte zum Hauptbahnhof entsandt. Zunächst war aber nicht klar, wo der Zug genau steht. Deshalb musste die Feuerwehr zuerst einige Telefonate führen, um den genauen Standort zu klären.
In der Zwischenzeit meldeten sich immer mehr Personen aus dem Zug über den Notruf und baten um Hilfe. Als dann die Nachricht kam, dass eine Person im Zug kollabiert sei, wurde die Gleissperrung aller Gleise in den beiden Tunneln bei der Bahn angefordert.
Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes machten sich hierauf an das Nordportal, den Tunneleinschnitt und das Südportal auf. Um 20:18 lag dann die Gleissperrung vor, so dass die Einsatzkräfte nun auch zum Zug, der sich zu zwei Dritteln im alten Mainzer Tunnel und zu einem Drittel im Tunneleinschnitt befand, vordringen konnten.
Am Tunneleinschnitt hatte bereits der Regio-Notdienst der Bahn begonnen, den Zug zu evakuieren, wobei die Feuerwehr nun unterstützte. Die kollabierte Person musste aus dem Zug gehoben werden. Sie erholte sich im Freien aber recht schnell, so dass auch sie in Begleitung des Rettungsdienstes aus eigener Kraft den Tunnel verlassen konnte.
Ein Trupp der Feuerwehr hob dann noch einen Rollstuhlfahrer aus dem Zug und begleitete ihn durch den Tunnel zum Hauptbahnhof. Insgesamt wurden 200 Personen aus dem Zug evakuiert. Der Einsatz war gegen 21.30 Uhr beendet. Insgesamt waren rund 80 Rettungskräfte im Einsatz.