Die Stadt Mainz wird den Rosenmontagsumzug jährlich mit 200.000 Euro fördern. Das teilt die Stadt in einer Pressemitteilung am Dienstag mit.
Die vergangene Fastnachtskampagne habe gezeigt, dass steigende Sicherheitsauflagen die Kosten für die Vereine massiv erhöhen. So gehe der Mainzer Carneval-Verein (MCV) für die Kampagne 23/24 von einem Defizit von 250.000 Euro aus, obwohl durch mehrjährige Verträge mit Dienstleistern Einspareffekte erzielt worden seien.
Für Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) sei ein Rosenmontagszug, der wegen fehlender finanzieller Mittel nicht stattfindet, undenkbar. „Daher haben wir uns in langen und intensiven Gesprächen mit dem MCV darauf geeinigt, dass die Landeshauptstadt Mainz eine finanzielle Förderung für die Brauchtumspflege in Höhe von bis zu 200.0000 Euro pro Kampagne gewähren wird.“ Die Fastnacht habe wirtschaftlich viele positive Auswirkungen, sei es durch Kartenverkäufe, Hotelübernachtungen oder die verstärkte Nutzung der Gastronomie.
MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig sagt: „Wir sind sehr froh, dass die Stadt nun nach unseren langen, guten Gesprächen in die Finanzierung der Sicherheitskosten einsteigt. Alleine hätten wir als Verein die Kostensteigerungen nicht tragen können.“
Die Verwaltung knüpft an die Förderung für den MCV eine Auflage: Der Verein muss gemeinsam mit der Verwaltung prüfen, ob und wie die Straßenfastnacht nachhaltiger aufgestellt werden kann. Dabei geht es vor allem um das Abfallproblem. Nicht nur der MCV, sondern auch der Finther Carneval Verein 1947 e.V., der den Zug der Finther Lebensfreude ausrichtet, erhält eine finanzielle Förderung in Höhe von bis zu 20.000 Euro.
Wie die Stadt mitteilt, erbringt sie bereits seit Jahren Sachleistungen für die Umzüge (etwa Toiletten, Sanitätsdienste, Reinigung und Absperrungen) in Höhe von rund 800.000 Euro pro Kampagne. Um die zusätzliche Förderungen in Anspruch nehmen zu können, müssen die Vereine einen Antrag stellen und einen sogenannten Schlussverwendungsnachweis vorlegen, der ein etwaiges Defizit nachweist.
Da auch in den Folgejahren ähnliche Defizite erwartet werden, werde die Verwaltung bei der kommenden Haushaltsplanaufstellung entsprechende Mittel vorsehen. Der finale Beschluss der Vorlage, die nun dem Finanzausschuss vorgelegt wird, soll am 31. Januar 2024 im Stadtrat folgen.