Der Mainzer Rosenmontagszug muss kürzer werden. Das teilt der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) als Veranstalter mit. Grund sind die ständig steigenden Kosten und die enorme Länge des Zuges, die laut MCV zu organisatorischen Problemen führt.
In diesem Jahr dauerte der Zug sieben Stunden von der Boppstraße bis zum Münsterplatz. Die letzten Wagen machten sich erst gegen 18 Uhr auf den Heimweg. Insbesondere in kurzen Kampagnen wie 2026 wird dies laut MCV zum Sicherheitsproblem. Am Rosenmontag, dem 16. Februar 2026, geht die Sonne bereits gegen 17:45 Uhr unter. Viele unbeleuchtete Wagen müssten dann im Dunkeln zu ihren Hallen fahren. Auch der Aufstellungsbereich stoße an seine Grenzen. „Wir können das vor Ort logistisch nicht mehr händeln und müssen daher dringend die Anzahl der Zugnummern reduzieren“, so MCV-Zugmarschall Thorsten Hartel. Zudem sei der siebenstündige Zug auch für das Publikum zu lang gewesen.
Deshalb soll die Anzahl der Zugnummern reduziert werden. Das neue Konzept sieht eine Konzentration auf Mainzer Garden und Vereine vor, deren Vereinszweck das närrische Brauchtum ist. Zudem soll es insgesamt weniger Festwagen pro Verein geben. Ausnahmen für Jubiläen, Musikgruppen und große Förderer sind möglich. Vereine, die künftig nicht mehr teilnehmen können, sowie die teilnehmenden Vereine wurden bereits über die neuen Regeln informiert.
Vereine werden an Kosten beteiligt
Auch die Finanzierung wird auf eine breitere Basis gestellt. Die Mainzer Fastnacht eG hat vorgeschlagen, die Kosten für fünf der elf geplanten Motivwagen zu übernehmen. Eine endgültige Entscheidung der Mitglieder der Genossenschaft soll im Herbst fallen. „Der MCV ist den Mitgliedern der eG sowie dem Vorstand und Aufsichtsrat der eG für diese Initiative sehr dankbar“, sagt MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig.
Andere Vereine sollen ebenfalls an den Kosten beteiligt werden. Garden und Vereine von außerhalb, die mit einem Wagen teilnehmen, müssen eine Gebühr von 1900 Euro zahlen. Zugteilnehmer ohne Wagen, die nicht in der eG organisiert sind, müssen pro Person ein Zugplakettchen für derzeit 6 Euro erwerben. Diese Regelung soll künftig strenger kontrolliert werden.
„Wir wissen, dass es für viele Vereine eine deutliche Zäsur ist, aber leider ist die Organisation des Rosenmontagszugs ohne diese Maßnahmen nicht mehr realisierbar“, erklärt Schönig. Der MCV sehe sich seit Jahren mit organisatorischen Problemen sowie steigenden Kosten und Auflagen konfrontiert.