Plastikkonfetti, Verpackungsmüll und Unmengen an Süßigkeiten: Der Rosenmontagszug in Mainz soll künftig umweltfreundlicher und nachhaltiger werden. Darauf haben sich die Stadt Mainz und der Mainzer Carneval-Verein (MCV) geeinigt. Das geben die beiden Partner am Mittwoch bekannt.
Verzicht auf Plastikkonfetti
Die Maßnahmen gehen zurück auf einen Stadtratsbeschluss zur finanziellen Förderung des Rosenmontagszugs. Damit verbunden war der Auftrag an den MCV, Möglichkeiten zur nachhaltigeren Gestaltung sowie zur Müllvermeidung zu sondieren. Inzwischen wurde bereits eine Arbeitsgruppe mit dem MCV und verschiedenen städtischen Dezernaten gegründet.
Zu den vereinbarten Maßnahmen zählt unter anderem der Verzicht auf Plastikkonfetti. Um die Straßenreinigung zu erleichtern und Plastikmüll zu reduzieren, soll künftig kein Plastikkonfetti mehr zum Einsatz kommen. Teilnehmende Vereine verpflichten sich außerdem, Verpackungsmaterialien nicht auf die Straße zu werfen und an ihrem Standort ordnungsgemäß zu entsorgen.
Statt auf Masse setzen die Akteure auf Qualität. Ziel ist es, Wurfmaterial zu verwenden, das tatsächlich genutzt wird und weniger Müll verursacht. Auch soll dort geworfen werden, wo sich Familien mit Kindern aufhalten. Langfristig sollen umweltfreundliche Alternativen, wie zum Beispiel Erdnüsse in Schalen oder Rosinen in Pappverpackungen, eingeführt werden.
MCV will alle mit „ins Boot holen“
Wie Oberbürgermeister Nino Haase sagt, sei die Fastnacht „ein Herzstück unserer Stadt“. Sie stehe für Freude, Gemeinschaft und Tradition, aber auch für Zukunftsfähigkeit. „Gemeinsam wollen wir mit dieser Vereinbarung eine Basis schaffen, damit der Rosenmontagszug seine Traditionen bewahren kann, aber auch nachhaltige, zeitgemäße Akzente setzt und weiterentwickelt.“ Der MCV als Ausrichter der Straßenfastnacht wiederum habe großes Interesse an Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sagt Vereinspräsident Hannsgeorg Schönig. Die Mehrwegbecher, aber auch die Umrüstung der beliebten „Zugente“ auf Elektroantrieb, seien erste Maßnahmen gewesen, die nun weiterentwickelt werden sollen. „Mit der Vereinbarung wollen wir zudem alle Teilnehmer mit ins Boot holen“, so Schönig.
Einig waren sich OB und MCV-Präsident, dass der Appell zu mehr Nachhaltigkeit auch an alle Närrinnen und Narrhalesen, aber auch an alle Fastnachtsvereine und Garden gerichtet ist: „Jeder kann einen persönlichen Beitrag dazu leisten, dass der Rosenmontagszug müllärmer und nachhaltiger wird.“
Die Maßnahmen werden kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt. Nach der Kampagne 2025 soll eine erste Bilanz gezogen und über weitere Optimierungen beraten werden.