Ein Gymnasium in der Mainzer Oberstadt will mit einer neuartigen Technik mehr Grün auf das Schulgelände bringen. Gemeinsam mit dem Mainzer Unternehmen „Green Mama Solutions“ hat das Theresianum dazu ein Pilotprojekt gestartet.
Am Nordturm des Gymnasiums, der sich am Haupteingang befindet, befestigten Mitarbeiter von „Green Mama Solutions“ dazu 15 Module, die jeweils einen Quadratmeter groß sind. So erklärt es Kathrin Weber, eine der Mitgründerinnen des Unternehmens, gegenüber Merkurist.
Module aus verschiedenen Textilien
Diese Module wurden aus unterschiedlichen Materialien entwickelt, die jeweils verschiedene Funktionen übernehmen. Mehrere Schichten aus verschiedenen Textilien sowie einem Substrat lenken und steuern das Wasser. Die oberste Schicht wird bepflanzt. Der Rahmen aus Aluminium sorgt dafür, dass Regenwasser ins Innere gelenkt wird.
Durch diese spezielle Art der Fassadenbegrünung soll beispielsweise die Luft gefiltert, das Regenwasser aufgefangen und zurückgehalten werden. Am Theresianum etwa werden diese Module durch eine spezielle Regenwasserbewirtschaftung vor Ort bewässert, so Weber. „Es ist ein Schwammstadtprinzip mit Regenrückhalt in den einzelnen Modulen.“
Gräser und Erdbeerpflanzen an der Fassade
Gepflanzt wurden hier sowohl Gräser als auch Stauden, die flache Ballen haben. In den unteren Reihen etwa sind Erdbeeren, die künftig weiter nach oben und zur Seite hin wachsen würden. „Die Pflanzen suchen wir bei jedem Projekt jeweils passend zum Standort aus“, so Weber weiter.
Weber und ihre Mitstreiter arbeiten bereits seit einigen Jahren an Möglichkeiten, durch Fassadenbegrünung ein besseres Klima in der Stadt zu schaffen. „Gleichzeitig soll auch das Stadtbild verschönert werden“, so erklärte es Webers Kollege Jonas Tillmann einmal im Gespräch mit Merkurist:
Außerdem schaffe man so eine natürliche Wärme-Isolierung, die die Gebäude im Sommer kühlt, im Winter wärmt und dadurch Energie einspare. Auch könne das Grün die Bausubstanz von Gebäuden schützen, etwa vor Witterungseinflüssen. Zudem filtere es Schadstoffe aus der Luft und reguliere somit das Mikroklima.
Wie Kathrin Weber sagt, sind noch weitere Projekte im Rhein-Main-Gebiet geplant, bei denen das Mainzer Unternehmen seine Module an Gebäuden anbringen wird. Die Fassadenbegrünungen sollen dabei jeweils eine Fläche von 10 bis 30 Quadratmetern umfassen.