Neue Foodsharing-Station in Mainz eröffnet

Mainzer „Foodsaver“ wollen ein flächendeckendes Foodsharing-System in der Stadt etablieren. Nah am Wohnort sollen die Mainzer so Lebensmittel teilen können. Nun wurde der inzwischen siebte Fairteiler eröffnet.

Neue Foodsharing-Station in Mainz eröffnet

Ein weißes Regal mit Schiebetür, dazu der Hinweis: „foodsharing Mainz“: So sehen die sogenannten Fairteiler aus, die sich an vielen Stellen im Mainzer Stadtgebiet inzwischen befinden. Rund 1500 Menschen sind momentan beim Mainzer Fairteiler-System angemeldet, davon sind 750 „aktiv an den Rettungen von Lebensmitteln beteiligt“, so berichtet es Eva Benz von Foodsharing Mainz gegenüber Merkurist.

Angefangen haben die „Foodsaver“ im Mai 2021 mit einem Schrank an der Mombacher Ortsverwaltung. Am vergangenen Wochenende kam der inzwischen siebte dazu, dieses Mal im Stadtteil Bretzenheim. Andere stehen in der Altstadt, in Hechtsheim, der Oberstadt, Weisenau und auch Kostheim.

Nah am Wohnort Lebensmittel teilen

Die Idee hinter dem Foodsharing-Konzept: „Fairteiler sind eine einfache Möglichkeit, nah am Wohnort Lebensmittel zu teilen“, so Benz. Jeder kann etwas hineinlegen, und jeder darf sich kostenlos daran bedienen. So wird eine Möglichkeit geschaffen, Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren oder an Lebensmittel zu kommen. „Maßgabe ist, dass es fair bleibt und die Regeln eingehalten werden“, sagt Benz. Diese sind an jedem Schrank angebracht. Es gilt beispielsweise, ausschließlich Obst, Gemüse, Backwaren und Trockenwaren hineinzulegen und keine Kühlware. Viele Menschen würden zum Beispiel übriggebliebene Lebensmittel dort hineinlegen, bevor sie in den Urlaub fahren. Vielerorts seien die Fairteiler auch zum sozialen Treffpunkt geworden, an dem Menschen miteinander ins Gespräch kommen, berichtet Benz.

Bei der Gründung von „Foodsharing Mainz“ im Jahr 2013 seien sie gerade einmal 13 Menschen gewesen, berichtet Benz. „Wir wachsen kontinuierlich und können so immer mehr Menschen auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen und davon überzeugen, sich ebenfalls für eine bessere Welt einzusetzen.“ Die Ehrenamtlichen kümmern sich vor Ort um die Schränke, pflegen sie und entsorgen zum Beispiel verderbliche Waren.

Jeden Tag gereinigt

Der Fairteiler in Bretzenheim wurde auf dem Gelände des ZMO in der Karl-Zörgiebel-Straße eröffnet. Künftig wollen das ZMO und Foodsharing Mainz hier zusammenarbeiten und den Schrank abwechselnd reinigen, erzählt Benz. So könne er jeden Tag gesäubert werden. Gemeldet hatte sich das ZMO selbst. „Wir waren auf der Suche nach einem neuen Standort, da hatte sich das ZMO an uns gewandt und seine Räume angeboten“, so Benz.

Bisher haben die „Foodsaver“ vor allem mit Kirchengemeinden und Kulturzentren zusammengearbeitet. Sie wollen aber künftig mehr die Stadt in die Bereitstellung und Pflege von Fairteilern einbeziehen, so wie es in Mombach bereits funktioniert.