Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ hat dem Mainzer Lokführer Andreas Frank den Landespreis Rheinland-Pfalz verliehen. Der als „Eisenbahnpoet“ bekannte Triebfahrzeugführer ist in Rheinhessen für seine gereimten Durchsagen bekannt.
Die Auszeichnung erhielt Frank für seine „Verdienste um die gute Laune der Fahrgäste im Nahverkehr“, wie der Verband am Montag mitteilt. Der Lokführer aus Rheinhessen, der für das Mainzer Eisenbahnverkehrsunternehmen Vlexx unterwegs ist, habe „aus der Not eine Tugend“ gemacht: Bei Ausfällen, Störungen und Verspätungen kommuniziert er in gereimter Form mit den Passagieren.
Fahrgäste sind „gechillter“
Was als spontaner Fastnachtsgag im Februar 2024 begann, hat sich mittlerweile zu einem echten Markenzeichen entwickelt. „Da wollte ich einfach mal probieren, für die Fahrgäste ein wenig mit den Wörtern zu jonglieren“, reimte Frank vergangenen Sommer im Merkurist-Gespräch. Die Resonanz sei so positiv gewesen, dass er seine Gedichte anschließend auch im normalen Fahrbetrieb einbrachte.
Die kreativen Durchsagen bringen die Fahrgäste offenbar nicht nur kurz zum Schmunzeln, sondern würden grundsätzlich für bessere Stimmung sorgen – gerade bei Ausfällen und Verspätungen: „Fahrgastbetreuer sagen mir, die Leute sind gechillter“, so Frank. Auch in den sozialen Medien wird der Lokführer immer beliebter. Auf TikTok folgen dem „Eisenbahnpoeten“ inzwischen über 1000 Menschen, auf Instagram sind es fast 5000.
Den Landespreis überreichten der „Pro Bahn“-Bundesvorsitzende Detlef Neuß und der Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz/Saarland, Noah Wand. In ihrer Laudatio begründeten sie die Verleihung ebenfalls in Reimform.