Gründer des FSV Mainz 05 bekommt Denkmal in der Neustadt

Dank mehrerer Unterstützer erinnert nun eine Wandtafel am früheren Wohnort in der Mainzer Neustadt an das Leben und Wirken von Eugen Salomon.

Gründer des FSV Mainz 05 bekommt Denkmal in der Neustadt

Er war Vorstandsmitglied, Geldgeber, Spielausschussvorsitzender – und Gründer des 1. FSV Mainz 05. Nun wurde zu Ehren Eugen Salomons an seinem damaligen Wohnort in der Boppstraße 64 eine Gedenktafel enthüllt. Darauf ist er mit seiner Frau Alice zu sehen, zudem wird an sein Leben und Wirken erinnert.

Gestiftet und initiiert wurde die Wandtafel für Eugen Salomon von Supporters Mainz e.V., dem Dachverband der Fans und Fanclubs des 1. FSV Mainz 05.

„Wenn Eugen Salomon heute sehen könnte, was aus seinem Verein geworden ist, er könnte nicht stolzer sein“, sagte Oberbürgermeister Nino Haase bei der feierlichen Übergabe der Tafel am Freitag (14. März). Nicht nur spiele der Verein erstklassig Fußball, sondern habe auch einen besonderem Zusammenhalt, „mit starken Werten und starken Botschaften“. Haase weiter: „Er ist ein Verein, der sich mit seiner Historie beschäftigt und Erinnerungsarbeit in vielfältiger Art und Weise praktiziert – zusammen mit den Fans und Faninitiativen.“

Erinnerung an Eugen Salamon lebendig halten

Serge Salomon, der Enkel von Eugen Salomon, war extra nach Mainz gereist. Stellvertretend für seinen Großvater trage er den Stolz auf die Entwicklung und das Engagement des Vereins fort, sagte er. Die Erinnerung an Eugen Salamon lebendig zu halten, sei „einfach großartig“. Eva-Maria Federhenn, Vorstandsmitglied des 1. FSV Mainz 05, fügte hinzu: „Unser geliebter Verein wird 120 Jahre alt, ein Verein mit Geschichte, und dabei wollen wir nicht vergessen, wie er zustande gekommen ist. Der Name Eugen Salomon ist untrennbar mit Mainz 05 verbunden, daran erinnern wir als Verein und auch unsere Fans immer wieder. ‘Nie wieder’ ist unser Motto für Weltoffenheit und Toleranz.“

Eugen Salomon lebte mit seiner Frau Alice und den beiden Söhnen Erwin und Alfred bis ins Jahr 1933 im Haus Boppstraße 64. Seine Familie floh schließlich vor den Nationalsozialisten nach Frankreich. Für die Stadt Mainz seht Eugen Salomon „sinnbildlich für die wichtige Rolle, die Mainzer Juden bei der Gründung und in der weiteren Entwicklung des 1. FSV Mainz 05 bis 1933 spielten“. 1942 wurde er in Frankreich verhaftet und im gleichen Jahr in Auschwitz ermordet. Daran erinnern auch Stolpersteine vor dem Haus.

Bei der Enthüllung vor Ort waren auch Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen sowie Birgit Kita, Geschäftsführerin des SchUM Städte, Dr. Hedwig Brüchert, Verein für Sozialgeschichte und ausgewiesene Kennerin der Geschichte der Familie Salomon, und Willi Löhr, Ehrenratsmitglied des 1. FSV Mainz 05.