Es ist ein umstrittenes Vorhaben: Auf den Feldern zwischen Saarstraße und Mewa Arena will die Stadt Mainz einen neuen Biotechnologiestandort errichten. Wie der aussehen wird, sollte ein Wettbewerb entscheiden. Verschiedene Architektenbüros haben dafür insgesamt 20 Entwürfe eingereicht, aus den acht Favoriten hat eine Jury nun den Gewinner gekürt:
Wie die Stadt Mainz mitteilt, ist der Gewinnerentwurf eine gemeinsame Arbeit des Architektenbüros „ISSS research | architecture | urbanism“ aus Berlin und der „Greenbox Landschaftsarchitekten PartG mbB“ aus Köln. Die Jury aus Fachexperten sowie Vertretern der Stadt Mainz, der Mainzer Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) und der Stadtwerke habe sich einstimmig für den Entwurf entschieden.
Nicht nur Lob für Entwurf
Im Wettbewerb sei es vor allem auch darum gegangen, eine umwelt- und klimafreundliche Lösung für den neuen Biotechnologie-Standort zu finden. „Der Siegerentwurf schafft neue Freiraumqualitäten für das Quartier ebenso wie für die Bewohner:innen der angrenzenden Stadtteile“, sagt Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). „Auch die artenschutzrechtlichen Belange werden durch die Freiflächengestaltung im Süden berücksichtigt.“
Doch auch Kritik am neuen Entwurf wird laut: „Auch wenn der Wettbewerb für den geplanten Biotechnologiecampus so einige gelungene städtebauliche Entwürfe hervorbrachte, ändert dies nichts an der Tatsache, dass jede Art von Besiedelung diesen empfindlichen Naturraum zerstören wird“, heißt es in einer Mitteilung der Mainzer ÖDP-Fraktion am Freitag. Bereits vor Start des Planungswettbewerbs hatten verschiedene Umweltinitiativen sowie Landwirte sich dafür eingesetzt, dass die Freifläche um die Mewa Arena nicht weiter bebaut werden soll (wir berichteten).
Wie geht es weiter?
Den Wettbewerb hat der Entwurf zwar gewonnen – ob und wann er tatsächlich umgesetzt wird, wird sich allerdings erst noch zeigen. Zunächst wird der Entwurf nämlich den politischen Gremien in Mainz vorgelegt, anschließend muss die Stadt Mainz mit den Architekten des Entwurfs in Verhandlung treten. Sollten „ISSS“ und die „Greenbox Landschaftsarchitekten“ dann tatsächlich den Auftrag erhalten, wird der Entwurf wahrscheinlich noch geringfügig angepasst.
Vom 5. bis zum 19. Januar werden die Ergebnisse des Wettbewerbs zwei Wochen lang im Schönbornsaal auf der Zitadelle ausgestellt. Weitere Informationen zum neuen Biotechnologie-Standort und dem Wettbewerb findet ihr hier.